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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 285

1902 - Leipzig : Roßberg
— 285 — zahlreiche Kunststraßen gebaut und ein umfassendes Straßennetz geschaffen wurde. Von großer Bedeutung war es ferner, daß ein neues Zollgesetz eingeführt wurde. Bisher bestanden in den einzelnen Provinzen Zölle für die Ein- und Ausfuhr. Diese Binnenzölle wurden abgeschafft. Nur an den Grenzen wurden von nun an Zölle erhoben, um die heimische Industrie vor der Überschwemmung mit englischen Waren zu schützen. In damaliger Zeit erhob jeder deutsche Staat, mochte er noch so klein sein, an seinen Landesgrenzen Zölle; dadurch wurde der Handelsverkehr ungemein erschwert und der Schmuggel groß gezogen. Da Preußen aber durch die mitteldeutschen Staaten in zwei Teile geteilt war, mußte für die östlichen und westlichen Provinzen eine eigene Zollbehörde errichtet werden. Deshalb suchte Preußen vom Jahre 1828 an wegen des Zolles eine Vereinigung mit den zahlreichen deutschen Staaten anzubahnen, welche sein Gebiet berührten. 1834 schloß es mit Hessen-Darm-stadt, Kurhessen, Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen den Preußisch-deutschen Zollverein. Demselben traten bald 1834. darauf auch Baden, Nassau und Frankfurt a. M. bei. Alle Erzeugnisse, Bier und Branntwein ausgenommen, des einen dieser Länder gingen frei in die anderen; nach außen dagegen bildeten diese Staaten ein gemeinsames Zollgebiet. Die Einnahmen an Zöllen flössen in eine gemeinsame Kasse und wurden an die einzelnen Staaten nach ihrer Kopfzahl verteilt. Dadurch waren die vielen Zölle im Innern Deutschlands beseitigt; nach außen war aber dieser Verein, wie ehedem die Hansa, eine Handelsmacht. Zugleich hatte der Zollverein noch eine andere Bedeutung. Zum erstenmal war ein großer Teil Deutschlands unter Preußens Führung geeinigt; so war der Zollverein der erste Schritt zur nationalen Einigung Deutschlands. § 298. Das wirtschaftliche Leben in Deutschland. 1. Die Erfindungen. In denselben Jahrzehnten begann in Deutschland der gewaltige Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs, der das neunzehnte Jahrhundert von allen früheren Jahrhunderten unterscheidet. Schon seit dem siebzehnten Jahrhundert war das Fabrikwesen, der gewerbliche Großbetrieb, allmählich dem Handwerk, dem Kleinbetrieb, zur Seite getreten (vergl. die Bemühungen des Großen Kurfürsten und Friedrichs des Großen). Mit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts trat nun dadurch ein gewaltiger Fortschritt im gewerblichen Leben ein, daß man die Dampfkraft der menschlichen Arbeit dienstbar zu machen lernte. James Watt, ein Schotte, hat um 1770 die erste brauchbare Dampfmaschine gebaut; 1807 wurde zu
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