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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 291

1902 - Leipzig : Roßberg
— 291 — katholischen Kirche, der die letzten Jahre seines Vorgängers erfüllt hatte, legte er bei und gestattete ihr die freieste Ausübung ihrer Tätigkeit. § 304. Die Erstarkung der deutschen Einheitsbestrebungen. Allgemeiner Unwille entstand in Deutschland, als im Jahre 1840 die Franzosen von neuem den Ruf nach der Rheingrenze erhoben. Damals dichtete der Bonner Nikolaus Becker sein Rheinlied: . rr , , „Sre sollen ihn nrcht haben, Den freien deutschen Rhein, Bis seine Flut begraben Des letzten Manns Gebein." Um dieselbe Zeit verfaßte der Württemberger Maxschnecken-burger „Die Wacht am Rhein", welche von dem Thüringer Karl Wilhelm in Musik gesetzt wurde. Im Jahre darauf schuf der Hannoveraner Ho ff mann von Fallersleben das herrliche Lied „Deutschland über alles". Die gleichen Töne schlug der Lübecker Emanuel Geibel an. So sanden sich die Dichter der verschiedenen deutschen Volksstämme und Staaten in dem einen Gefühle für das große deutsche Vaterland zusammen. — Zahlreiche Gesangvereine übernahmen die Pflege des deutschen Liedes, das durch hochbegabte Tonsetzer, wie Robert Schumann, fortwährend mit neuen Weisen bereichert wurde. Erhebenden Ausdruck fand das Empfinden des deutschen Volkes bei der Grundsteinlegung zum Fortbau des Cölner Domes (4. September 1842). Friedrich Wilhelm Iv: sprach damals die verheißungsvollen Worte: „Es ist der Geist deutscher Einigkeit und Kraft, der diese Tore baut; ihm mögen die Cölner Dompsorten Tore des herrlichsten Triumphes werden!" Der König Wilhelm I. von Württemberg brachte ein Hoch auf das gemeinsame große Vaterland aus, und dem Erzherzog Johann von Österreich legte man die Worte in den Mund: „Kein Österreich, kein Preußen mehr, ein einiges großes Deutschland, fest wie feine Berge!" Besondere Erbitterung erregte es im ganzen deutschen Volke, als die dänische Regierung Miene machte, Schleswig, das durch eine lange gemeinsame Geschichte und durch Verträge mit dem deutschen Bundesland Holstein eng verbunden war, von diesem loszureißen und zu einer dänischen Provinz zu machen. Dringend verlangte das deutsche Volk die Zurückweisung dieser dänischen Anmaßung. Wie 1840 das Beckersche Rheinlied, so wurde jetzt das „Schleswig-Holstein-Lied" zu einer Art von 19*
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