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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 305

1902 - Leipzig : Roßberg
— 305 — der damals in Bad Ems sich aufhielt, die Mißstimmung der französischen Regierung über diese Wahl zum Ausdruck zu bringen. Um Frankreich den Vorwand zum Kriege zu nehmen, verzichtete der Erbprinz Leopold auf die spanische Krone; nun verlangte Benedetti am 13. Juli 1870 vom König Wilhelm die Zusicherung, daß er die Bewerbung eines Hohenzollern um den spanischen Thron niemals wieder zulassen werde. Mit ruhiger Entschiedenheit wies der königliche Greis das Ansinnen ab, zugleich ließ er dem Botschafter bedeuten, daß er es ablehne, mit ihm noch weiter über diese Angelegenheit zu verhandeln. Diese Weigerung sah die französische Regierung als eine Beleidigung Frankreichs an und erklärte an Preußen den Krieg. Am 15. Juli war der König nach Berlin zurückgereist. Am Abend desselben Tages ordnete er die Kriegsbereitschaft des Heeres an. Vier Tage später trat der Reichstag des Norddeutschen Bundes zusammen. ld* Hat Deutschland", so hieß es in der vom König verlesenen Tyron-rede. „Vergewaltigungen seines Rechts und seiner Ehre in früheren Jahrhunderten schweigend ertragen, so ertrug es sie nur, weil es in seiner Zerrissenheit nicht wußte, wie stark es war." — „Wir werden nach dem Beispiele unserer Väter für unsere Freiheit und für unser Recht gegen die Gewalttat fremder Eroberer kämpfen, und in diesem Kampfe wird Gott mit uns sein, wie er es mit unseren Vätern war." Dem versammelten Reichstage teilte der Bundeskanzler mit, daß eben die sranzösische Kriegserklärung eingelaufen fei. Die Geldforderungen der Regierung wurden von der Mehrheit der Abgeordneten fofort bewilligt. An demselben Tage, dem Geburtstag seiner verewigten Mutter, der Königin Luise, erneuerte König Wilhelm für die Dauer dieses Krieges den Orden des Eisernen Kreuzes. Gleichzeitig befahlen die süddeutschen Fürsten die Kriegsbereitschaft ihrer Truppen und unterstellten sie dem Oberbefehl des Königs von Preußen. 2. Ter Aufmarsch der deutschen Heere. Die übermütige Kriegspartei in Paris träumte von einem raschen Siegesmarsch nach Berlin, obgleich die Vorbereitungen zum Kriege auf französischer Seite nur mangelhaft getroffen waren. Dagegen war auf preußischer Seite alles in bester Ordnung. Nord- und Süddeutschland standen einmütig zusammen. Mächtig entbrannte die vaterländische Begeisterung. Zum ersten Male wieder seit Jahrhunderten zogen die deutschen Heere unter einheitlicher Führung aus in den Kampf ..zur Wacht am Rhein". Das deutsche Heer stand unter dem Oberbefehl des greifen Königs Wilhelm; er leitete von feinem Hauptquartier aus mit feinem bewährten General Moltke. dem ernsten „Schweiger", die Bewegungen der Truppen. Rotzbach, Lehrbuch der deutschen Geschichte. 2. Aufl. 20
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