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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 310

1902 - Leipzig : Roßberg
— 310 — 9. Der Krieg an der Somme. Das dritte französische Heer hatte sich im Norden an der Somme gebildet. General Man-teuffel besiegte es im November bei Amiens und im Dezember an dem Flusse Hallue. Nach einer dritten Niederlage bei Saint-Quentin durch den General von Göben im Januar 1871 war es kampfunfähig geworden. 10. Die Kaiserproklarnalion zu Versailles am 18. ^anuar 1871. Der schönste aller der unvergleichlichen Erfolge war der Gewinn der deutschen Einigung. Auf Anregung des Großherzogs Friedrich von Baden hatte König Ludwig Ii. von Bayern namens der deutschen Fürsten und der drei freien Städte dem König Wilhelm von Preußen im November 1870 die deutsche Kaiserkrone angeboten. Das Gleiche tat im Dezember eine Abordnung des Reichstages des Norddeutschen Bundes als Sprecher des deutschen Volkes. König Wilhelm erklärte sich zur Annahme bereit. So fand am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles die feierliche Verkündigung statt, daß das Deutsche Reich wieder erstanden sei. „ . , 11. Der Friede von Frankfurt a. M. 10. Mar 1871. Nach der Übergabe von Paris und dem Abschluß eines Waffenstillstandes wählten die Franzosen eine neue Nationalversammlung. Diese übertrug dem greisen Staatsmann und Geschichtsschreiber Thiers, der einst unter dem Bürgerkönig Minister gewesen war und der erste Präsident der neuen Republik werden sollte, die oberste Gewalt im Staate. Er schloß Ende Februar 1871 mit Kaiser Wilhelm einen vorläufigen Frieden von Versailles. Nach längeren Verhandlungen zwischen Bismarck und Jules Favre, dem Bevollmächtigten Frankreichs, wurde hieraus am 10. Mai 1871 der endgültige Friede von Frankfurt a. M. Frankreich mußte das Elsaß mit Ausnahme von Belfort, ferner Deutschlothringen an Deutschland abtreten. Außerdem hatte es fünf Milliarden Franken Kriegskosten zu bezahlen. ^ Damit endete einer der denkwürdigsten, für die deutsche Nation ruhmreichsten Kriege. Denn Frankreich, das seit den Tagen Ludwigs des Deutschen fast in jedem Jahrhundert den Versuch gemacht hatte, sich aus Kosten Deutschlands zu bereichern, lag gedemütigt am Boden und verlor seinen oft drückenden Einfluß auf Europa. Die deutsche Nation dagegen hatte sich endlich zur Einheit durchgekämpft und schritt seitdem, von Kaiser Wilhelm I. und seinen Nachfolgern fest und sicher geleitet, allen Großmächten Europas voran, nicht in der Absicht, herrisch zu gebieten, sondern mit dem Wunsche und Willen, den Frieden zu wahren.
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