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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. uncounted

1902 - Leipzig : Roßberg
— 14 — der Dienerschaft und Besatzung Wohnung bieten. Sie muß also auch noch Wohngebäude enthalten. Von solchen sind auf dem Bilde sichtbar: 1. Der Palas, das Herrenhaus oder Haupthaus der Burg, am hohen Dach und Giebel kenntlich. Er hat ein gewölbtes Erdgeschoß für die Dienerschaft, im oberen Stockwerk aber den Hauptsaal, den Mittel- und Sammelpunkt des ritterlichen Lebens. Das weithin schimmernde Dach gilt als eine der schönsten Zierden desselben. 2. Die Kemenate oder das Frauenhaus liegt dem Palas gegenüber. Hier spinnen die Mägde unter Aufsicht der Herrin den Flachs und die Wolle und weben und fertigen Gewänder für Männer und Frauen. 3. Die Burgkapelle liegt hier im Herrenhause, doch ist in größeren Burgen zur Abhaltung des Gottesdienstes auch ein besonderes Gebäude errichtet. An jedem Morgen wird durch den Burggeistlichen Gottesdienst abgehalten. 4. Das Wohnhaus für die Dienerschaft befindet sich neben dem Frauenhause. 5. Das Schnitzhaus, in welchem Lanzen, Schilde, Pfeile, Armbrüste, wohl auch Rüstungen für Mann und Roß hergestellt werden. Hier arbeiten wohl auch die Schmiede die nötigen Werkzeuge. 6. Die Rüstkammern, welche die fertigen Waffen und Rüstungen in wohlverwahrten Truhen für Zeiten der Not bergen. 7. Die Küch e und Vorratshäuser. 5. Im Rittersaal. (13. Jahrhundert.) Der Burgherr hat Gäste eingeladen, deshalb ist heute der Saal behaglich und festlich ausgestattet. Das große, kühle Gemach ist geheizt, denn nur spärlich fällt das wärmende Sonnenlicht durch die schmalen, hochgelegenen Fenster, deren die eine Wand nur zwei ausweist, da sie nach der Angriffsseite der Burg zu liegt. Der eiserne Kronleuchter ist mit neuen Lichtern versehen, zu welchen die Schutzhörigen der Burg das Wachs liefern mußten. Er hängt von der Decke des Saales herab, die durch Querbalken mit Brettern verbunden ist. Die Wände sind heute festlich geschmückt, denn sie sind sonst nur glatt verputzt und geweißt und zeigen sogar in der Nähe des Kamins noch rohes Mauerwerk. Des Ritters Wappen, aus einem bemalten Schilde, dem Helme und Helmschmucke bestehend, ist an der Wand angebracht; neben dem Wappen hängen die Siegeszeichen, die der Ritter im Kampfe mit den Sarazenen erbeutet hatte. Der untere Teil der Wände und die Fenster des Saales sind rnit Teppichen geschmückt, die oben und unten mit Borten besetzt und
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