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1918 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rüthning, Gustav, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Oldenburg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Bodengliederung und Besiedelung. — Die Marschen.
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vom Stollhommer Groden nach den Oberahnischen Feldern gelegt wurde,
die Strömung der Ahne zu unterbinden und Land zu gewinnen.
Oldenburg besitzt wenige Inseln. Im Iadebuseu ist nur noch ein Rest
des Großen Oberahnischen Feldes vorhanden, einer Marschnsel mit
Grodenpflanzenwuchs, deren Oberfläche 0,4 m im Durchschnitt über Hoch-
wasser liegt. Die Insel Arn gast ist ein Raub der Wellen geworden. Nord-
lich vom Hohen Weg ist gegenüber von der Nordostecke des Jeverlandes
die Düneninsel Mellum entstanden. Wangeroog, 210 ha groß, ist die
östlichste der Düneninseln, deren ftmnz die Küste von Holland her um-
säumt. Die Insel hat mit Spikeroog, dessen Anwachs östlich von der Ver-
längeruug der Goldenen Linie zu Oldenburg gehört, für Ieverland als
starke Schutzwehr der Deiche eine große Bedeutung. Sie wird im Westen
von der Harle und im Osten von der Blauen Balje umfaßt, zwei tiefen
Seegatts, die südlich von der Insel im Neueu Brack verbunden sind. Da
das Grenzgebiet zwischen See und Wattenmeer fortwährenden Ver-
änderungen durch Wirkung der Wellen auf den Strand und den Vorstrand
und die dadurch Hervorgerufeue Sandwanderung, ferner durch Sandwehen
und den täglich zweimal sechs Stunden laufenden Flutstrom ausgesetzt
ist, so ist auch die Insel Wangeroog wiederholt in Bewegung geraten und
im Westen und Norden abgebröckelt. In den Sturmfluten von 1854 und
1855 ging das blühende Gemeinwesen mit dem vielbesuchten Seebade
zugrunde. Das heutige Dorf liegt im Osten der Dünen, eine Stunde
von der Stelle des alten entfernt. Der beständige Abbruch der Insel
und ihre Verschiebung nach Osten drohte die Einfahrt in den Reichs-
kriegshafen zu sperren. Da die Insel 1869 bei der Saline in zwei Teile
auseinandergerissen war, so verband die Marine den Dünenrest im Westen
mit dem östlichen Hauptteil durch einen Steindeich und schützte das
Westende mit einer Strandmauer und den Strand durch Buhnen, die
im Oldenburgischen Schlengen genannt werden. Diese Uferschutzwerke sind
weiter fortgeführt worden, seit 1874 sind zur Erhaltung Wangeroogs zum
weitaus größten Teil vom Reich rund 3,8 Millionen Mark ausgegeben
worden; und doch bricht der Strand im Westen so stark ab. daß die Strand-
mauer sehr gefährdet ist.
Wangeroog hat einen vorzüglichen Badestrand und erfreut sich eines zu-
nehmenden Fremdenverkehrs (s. Bild 22, S. 62). Eine Schmalspurbahn führt die
Gäste von den beiden Anlegeplätzen im Westen und Osten nach dem Dorf. Eine elek-
frische Zentrale sorgt für das Licht des vom Reich unterhaltenen Leuchtturms und
des Rotesandleuchtturms an der Wesermündung. In den Schiffahrtszeichen zum Schutze
der Einfahrten in die Jade und Weser beruht die Bedeutung Wangeroogs. Es liegt
weiter draußen als die anderen Ostfriesischen Inseln, an der Straße der großen Handels-
schiffe nach der Elbe und Weser und der Kriegsschiffe nach Wilhelmshaven.