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1. Landeskunde von Thüringen - S. 32

1913 - Breslau : Hirt
32 B. Die Thüringischen Staaten. Über Eisenach thront die natürliche Warte Thüringens, die sagenumwobene Wartburg (Abbild. 9). Um 1070 von Landgras Ludwig dem Springer erbaut, Lieblingsaufenthalt der Landgrafen von Thüringen bis 1440? der „Sängerkrieg" unter Hermann I.; die heilige Elisabeth, Gemahlin Ludwigs Iv. (f 1227). Hier fand Luther Zuflucht nach dem Wormser Reichstag; Bibelübersetzung- Lutherstübcheu. Prachtvoll ausgebaut unter Großherzog Karl Alexander, ist die Wartburg der schönste weltliche Bau im romanischen Stil: Vorburg, Ritterhaus, Dirnitz mit der Rüstkammer, Kemnate und Landgrafenhaus. — Durch Marien- und Annatal, die Landgrafenschlucht, über die Hohe Sonne herrlicher Weg nach Wilhelmsthal in die reizende Besitzung des Großherzogs. Ruhla, Industrieort des Thüringer Waldes, 7828 Einwohner; zum größeren Teile gothaisch, zum kleineren weimarisch, mit einer in Sprache und Sitte eigenartigen Be- völkerung und mit weltbekannter Pfeifenindustrie. In Ruhla wurden zuerst die Meer- schaumabfälle zu „unechtem Meerschaum" verarbeitet; die Gewerbtätigkeit erstreckt sich auf viele Orte der Umgegend. Bahn über Thal nach Wutha, einer Station der Thüringer Bahn. Gerstungen an der Werra, Endpunkt der Thüringer Bahn. Das sogenannte „Eisenacher Oberland" erstreckt sich über die Höhen und Täler der vorderen Rhön oder Kuppenrhön' hier kleine Städtchen: Vacha an der Werra, Lengsfeld, Dermbach, Kaltennordheim an der Felda, Endpunkt der „Feldabahn"; Geisa an der Ulster. Ganz abgetrennt liegt am Ostfuße der Langen Rhön die durch ihre Sauerkirschen und Walnüsse bekannte Exklave Ostheim. 2. Das Herzogtum Sachsen-Meimngen. 2468 qkm. Einwohner 278 386. Dichte 113. Staatsform: Konstitutionelle erbliche Monarchie seit 1829. Landesherr: Herzog Georg Ii. seit 1866. Landesregierung: Staatsministerium mit 5 Abteilungen: 1. Herzogliches Haus und Äußeres, 2. Inneres, 3.Justiz, 4.Kirchen und Schulsachen, 5. Finanzen. Volksvertretung: Landstände mit 24 Abgeordneten. Innere Verwaltung und Rechtspflege: 4 Kreise mit 15 Amtsgerichts- Bezirken,- die Kreise Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg gehören zum Landgericht Meiningen, der Kreis Saalfeld zum Landgericht Rudolstadt. Schulen: 2 Gymnasien in Meiningen und Hildburghausen; 2 Real- gymnasien in Meiningen und Saalfeld; 1 Oberrealschule i. E. in Sonneberg; 2 Realschulen in Pößneck und Salzungen; 1 Lehrerseminar in Hildburghausen; privates Lehrerinnenseminar in Meiningen; Technikum in Hildburghausen; Landwirtschaftsschule daselbst; Bürgerschulen mit fremdsprachlichem Unterricht; 3 Kreisschulinspektionen für Volksschulen; Taubstummenanstalt in Hildburghausen. Truppen: In Hildburghausen liegt das 2. Bataillon des 6. Thüringischen Inf.-Regts. Nr. 95, in Meiningen das 2. Thüringische Inf.-Regt. Nr. 32. Sitz der Ii. Armee-Inspektion. Der Hauptteil nimmt, einen weiten Bogen bildend, das südliche Thüringen im Gebiet der Werra ein, greift mit dem sogenannten „Oberland" tief in den Thüringer Wald ein und reicht in dem ehemaligen Fürstentum Saalfeld über ihn hinweg nach No bis zur Orla; hieran reihen sich an der Saale hin mehrere kleine Teile, von welchen Camburg der größte ist. Hauptstadt Meiningen (Abbild. 11), 17182 Ew., an der Werra etwa^in der Mitte des Südteiles in anmutiger Lage, nach dem Brande von 1874 zum Teil ganz neu erstanden, mit großem Schloß und Theater; hübscher Park und Anlagen nächst der Stadt; unweit Schloß Landsberg (rechts im Hintergrunde der Abbild. 11). Feuerbestattung.
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