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1. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 6

1907 - Breslau : Hirt
6 Ii. Bodengestalt. Norden aber sich allmählich in die Ebene verlieren. Sie liefern neben Stein- kohle auch einen sehr geschätzten Stein, den Ibbenbürens Sandstein. 4. Die Haar oder der Haarstrang. Dieser Landrücken durchzieht nördlich vom Sauerlande den ganzen Re- giernngsbezirk Arnsberg von Osten nach Westen und scheidet das südöstliche Bergland von der nordwestlichen Ebene. Im Osten erhebt er sich mit breiter Basis, dem großen, aber kahlen Plateau von Lichtenau (300 — 360 in hoch), das sich au die Brilouer Höhen (südlich) und das Eggegebige (östlich) an- schließt. In dem Gebiete der Ruhr stößt er mit dem Kohlengebirge (Ardey) auf der rechten Talseite dieses Flusses zusammeu; gegeu das Möhnetal fällt der Haarstrang meist steil ab. Nach der Ebene hin senkt sich der Land- rücken langsam, jedoch im Osten immerhin plötzlicher als im Westen. Hier bildet er am Abhänge zur Lippe das hügelige Vorlaud des Hellwegs, welches sich unmerklich in die nordwestliche Ebene verliert, ausgezeichnet durch große Fruchtbarkeit (Soester Börde). Seinen Namen führt dieses Gelände von einer uralten Heerstraße, dem Hellwege, welche vom Rheine kommend über die Orte Bochum, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte weiter nach Osten bis Paderborn am Abhänge des Höhenzuges hinzog und auch dem heutigen Straßenzuge seine Hauptrichtungen angewiesen hat. Über die First des Landrückens zog in fast schnurgerader Richtung gegen Osten eine andere (römische?) Straße, heute iu ihren Resten der Haarweg genannt. Die Höhen der Haar sind meist kahl und waldarm; reiche Abwechslung da- gegen bietet im östlichen Teile das Tal der Alme mit seinen schön geformten und reich begrünten Talgeländen (Sintfeld), des einzigen größeren Flusses, welchen dieses Höhenland aufweist. Zu nennen ist noch die Pader, die an der Südwestseite des altehrwürdigen Domes aus vielen Quellen entspringt und mit fünf wasserreichen Armen die nach ihr benannte Stadt durchströmt. Das Gebirge der Haar, jünger als das Sauerländische, gehört dem Aus- gange der dritten großen Bilduugsperiode unserer Erde, der mittleren oder mesozoischen Zeit, dem Kreidegebirge an. Charakteristisch für die Haar ist ein grünlicher Sandstein, dessen bauliche Verwendung man im ganzen Ver- laufe des Höhenzuges beobachten kann und der den ehrwürdigen Baudenk- malen der dortigen Städte und Dörfer ihre malerische, blaßgrnne Färbung gibt. Bemerkenswert für den Nordabhang der Haar sind auch die aus der Oberfläche hervorbrechenden Salzquellen bei Unna (Königsborn), Werl, Salz- kotten, Westernkotten, und die sog. Schwalkslöcher an der Südabdachuug der Haar bei Rüthen. 5. Die rvestfälische Ebene. Die Westfälische Ebene, auch der Münsterische Tieflandbusen genannt, ist auf drei Seiten, im Norden, Osten und Süden, begrenzt von den Ab- dachungen des Osuiug und des Haarstranges; im Westen läuft sie iu die Rheiuisch-Niederländische Tiefebene aus. Die verschiedenen Hügelketten und wellenförmigen Erhebungen, welche die Ebene durchziehet, sind teils kalkig- mergelige, teils kieselig-sandige Ablagerungen und Ränder des Kreidemeeres, am Ende des dritten geologischen Zeitalters unserer Erde entstanden. Zn
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