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1. Teil 2 - S. 29

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
S. Rumänien- 29 auf dem l. Donauufer, er besteht 1. aus der wö. gedehnten Wala chei (big zu einer den So.-Punkt Siebenbürgens mit der Nw.-Ecke der Dobrudscha verbindenden Linie), quer durchflössen von dem aus Sieben- bürgen kommenden Alt, 2. aus der ns. gedehnten Moldau, der Länge nach in ihrer Mitte durchflössen vom Seret [Betet] und durch dessen Parallelfluß, den Pruth [prüt] (beide auf den österreichischen Karpaten entspringend), von Rußland geschieden. Rumänien hat schon ganz osteuropäische Temperaturschwankung. Auf heiße Sommer, die den Hauptniederschlag bringen, folgen kalte Winter, da der eisige No.-Wind aus Rußland ungehemmt ins Land weht. Somit giebt es keine immergrünen Laubgewächse. Wo der Wald noch erhalten ist, wie auf den Karpaten, da hat er deutsches Aussehen: über dem Gürtel der Eiche folgt der der Rotbuche, dann der der Fichten, zuletzt Alpenweide. In den Wäldern haust noch der Bär, auf den Hochgebirgskämmen die Gemse. Im Hügelland vor beut Gebirge gedeiht guter Wein, das Tiefland trägt massenhaft Mais und Weizen. Getreide- ausfuhr auf der schiffbaren Donau sowie über das schwarze Meer und Fabrikatzufuhr in das noch industriearme Land machen den Außenhandel wesentlich aus. Bei überwiegender Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht giebt es in Rumänien noch wenige Großstädte, und die Volksverdichtung geht kaum über das Mittel Europas hinaus; es wohnen also auf den 130 T. qkm nur rund 5 Mill. E. * * * Die Rumänen (auch über den Pruth nach dem angrenzenden Teil Rußlands und über Siebenbürgen verbreitet) stammen ab von den zur thrazischeu Völkergruppe gehörigen Daziern. Diese wurden um das Jahr 100 n. Chr. von den Römern uuterworsen, die aus dem Dazierland ihre letzte Provinz (Dazien) schufen. Obwohl die Römer- Herrschaft keine zwei Jahrhunderte währte, gaben die Dazier doch ihre Muttersprache auf und nahmen die lateinische an, so daß ihre heutigen Nachkommen, die Rumänen, eine romanische Sprachinsel bilden, um- schlössen von Slawen und Ungarn. Die Offenheit Rumäniens gegen No. bewirkte das ganze Mittel- alter hindurch häufige Einbrüche von Wandervölkern, so daß sich die Bewohner vor ihren Bedrängern vielfach in die Schluchten und Wälder, der Karpaten flüchteten, daher keine stetigen Gesittungsfortschritte machen konnten. Von den Slawen (die durch Rumänien in die Balkan- Halbinsel zogen, teilweise wohl auch dort verblieben) nahmen die Ru- mänen viele Worte in ihre Sprache auf, empfingen von ihnen das Christentum in der Form des orientalischen Bekenntnisses, bedienten sich auch bis in die Neuzeit ihrer Schrift. 'Gegen Ausgang des Mittel- alters nahte neue Drangsal von S. her: über die gleichsalls durch kein Gebirge beschirmte Donaugrenze fielen die osmanischen Türken in Rumänien ein und beuteten seitdem die Walachei und Moldau durch
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