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1. Teil 2 - S. 30

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 I. «kuropa. eingesetzte Lehnsfürsten aus, indem diese ihre Fürstenwürde vom Sultan erkauften und dann die Kaufsumme wo möglich doppelt und dreifach von ihren zeitweiligen Unterthanen erpreßten. Erst in unserem Jahr- hundert ist Rumänien allmählich von diesen Plagen befreit worden: die naturgemäß zusammengehörigen Fürstentümer Walachei und Moldau wurden zu einem einzigen Staat vereinigt, um die Dobrudscha samt dem Donaudelta vergrößert, die Leibeigenschaft der Bauern (die bis dahin den Klöstern und dem Adel der Bojaren Knechtesdienste leisteten) wurde aufgehoben, und nach den tapferen Kriegsthaten des rumänischen Heeres im letzten Feldzug der Russen gegen die Türkei schwand die letzte Spur der Abhängigkeit vom osmanischen Zwingherrn. Seit 1881 ist Rumänien ein selbständiges Königreich unter Hohenzollernkrone. * -i- * Die Bevölkerung Rumäniens besteht der Hauptsache nach aus den Land- leuten; die Rumänen ähneln den Süd-Europäern durch Anmut der Ge- stalt, dunkles Auge, schwarzes Haar und geistige Beanlagung, sind aber noch vielfach behaftet mit den schlimmen Folgen der erst jüngst aufgehobenen Leibeigenschaft (Unwissenheit, Trunksucht, Hinterlist). Ein Bürgerstand ist erst im Entstehen, so daß Handel und Gewerbe sich noch meist in den Händen von Fremden befindet, die Hälfte der letzteren entfällt auf die Juden, die besonders von Galizien zahlreich in den No. des Landes eingezogen sind; aber auch Deutsche findet man fast überall als Ingenieure, Ärzte, Apo- theker, Beamte, Brauer und Handwerker. Die Walachei war bis zum neuerdings ausgeführten Eisenbahnbau besonders schwierig für denverkehr, da es an Straßen und Brücken mangelte und man die vielen von den Karpaten zur Donau ziehenden Flüsse selbst an den Furtstellen bei Hochwasser oft wochenlang nicht durchfahren konnte. Von jeher verursacht hauptsächlich der Alt Verkehrshemmung: er scheidet daher das Land in die kleine Walachei (w.) und die große (ö.) Mittel- punkt der volkreichsten Niederungsgegend letzterer ist^Bukarest (rumänisch Bukurescht), Hst.und Universität, ^Mill.e.; wie alle rumänischen Städte * weit über die Fläche ausgebreitet, das Häusermeer unterbrochen vom Grün der Gärten und baumreichen Parkanlagen, in der inneren Stadt Verkehrs- reiche, schön gebaute Straßen init prächtigen öffentlichen Gebäuden und Adelspalästen, in entlegeneren Vorstädten noch schindelgedeckte Holzhütten, ja in die Erde eingebaute Behausungen, die fast nur mit dem Dach den Boden überragen (zum Schutz gegen Sommerhitze und Winterkälte trifft man solche Erdhütten auf dem platten Land in Rumänien noch weit und breit). Die Moldau hat ihre Hst. "Jassi sjaschij im No. nahe der Pruth- grenze; sie lag aber einst mehr in der Landesmitte, da früher die Moldau bis an den Dnjestr reichte, und ist noch jetzt eine wichtige Handelsstadt (überwiegend von Juden bevölkert, gegen Ht. E.), die hauptsächlich den Verkehr mit Rußland vermittelt, auch Universität. 'Galatz, an der Donau dicht unterhalb der Seemündung, also an der Berührungsstelle
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