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1. Teil 2 - S. 68

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 I. Europa, der diluvialen Eiszeit überdeckte das aus den Alpengletschern vereinte Inlandeis die ganze Fläche, hoch am Juraabhang liegen noch dessen Moränenblöcke). Die Schweizer Alpen hängen anss innigste mit den Westalpen zusammen. Sie sind wie die Alpen überhaupt das Erzeugnis einer lang- dauernden, bis in das jüngste Tertiäralter sortgesetzten und äußerst kräs- tigen Bodenausfaltung, die anscheinend noch immer andauert (Erdbeben). Sie bestehen mithin aus sehr verschiedenartigem Gestein, von dem selbst * noch jungtertiäres ganz steil mit ausgerichtet wurde. Ihre Nw.-Hälfte (bis zur Rhein-Rhone-Linie) ist wie die Westalpen ganz überwiegend kalkig; in der So.-Hälste herrschen dagegen die altkrystallinischen (archäischen) Gesteine vor, da ihr bei noch höherer Auffaltung die geschichteten Decken durch Abtragung (Denudation) genommen sind. Die Schweizer Alpen sind ihrer Naturschönheit wegen das Haupt- ziel der Touristen geworden. Sie verdanken diese Schönheit hauptsäch- lich der Zertrümmerung ihrer riesigen Faltenwölbungen durch die fließen- den Gewässer und den Wettereinfluß, was Berge und Thäler formte. Ihrer Höhe wegen sind sie an Niederschlag überhaupt reich; die Ab- nähme der Wärme auf je 1000 ni Steigung um 5 — 6° bedingt die Höhenzonen des Pflanzenwuchses und der landwirtschaftlichen Nutzung. Wie auch bei den übrigen Teilen der mitteleuropäifcheu Alpen kann man unterscheiden: 1. den Gürtel des gemischten (Laub- und Nadelholz-) Waldes (bis 1200 m), wo man Getreide und Obst, in den tieferen Lagen auch noch Wein baut, der Mensch daher noch in größeren Ortschaften wohnt; 2. den Nadelholzgürtel (bis 1800 m), wo sich zur Fichte und Lärche die schöue Arve (Zirbelkiefer) gesellt, das würzige Gras und Kraut vorzügliche Rindviehzucht gestattet und der Mensch noch Dörfer bewohnt, obwohl der Ackerbau hier kaum uoch lohnt, darum fast ganz fehlt; 3. den Gürtel der Almen d. h. der nur zur Sommerzeit vom Alpler mit seinem Vieh ausgesuchten Hochweiden oberhalb der Waldgrenze bis zur Grenze des dauernden Schnees, wo der Mensch nur während der schneefreien Jahreszeit als Hirt (Senner) sein Blockhans (die Senn- Hütte) bewohnt, und wo die Heidesträucher der Alpenrosen purpurn blühen; 4. die Gegend des ewigen Schnees mit den Firnmulden, die den * Gletschern den Ursprung geben. Die gesunde Luft und das Leben des Landmanns im Freien (der in den Alpen alltäglich zum Steigen in seinem steilen Gebirge genötigt ist) fördert Rüstigkeit, Stärke und Frohsinn. Abseits vom Welt- verkehr hat sich in den Alpen noch viel Altertümliches in Sprache und Sitte erhalten, und zwar in bunter Mannigfaltigkeit (namentlich der Trachten und Mundarten) zufolge der Zersplitterung in viele, oft durch hohe Gebirgsmassen voneinander getrennte Thalschaften. Klimatisch
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