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1. Teil 2 - S. 78

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 I, (Europa. also zur Tiefebene, sodaß hier der Weinbau an der Donau beginnt. Der Strom beschreibt hier ein nach S. offenes Viereck, in dessen No. der Wiener Wald vorreicht; an dessen So.-Fuß *Wtcn, wo die Donaustraße ge- schnitten wird von der aus fernem No. durch die Lücke zwischen Sudeten und Karpaten die March herabkommenden und (als jetzige Südbahn) zum N.-Ende des adriatischen Meeres weiterführenden Straße. An diesem wichtigsten Straßenkreuz des sö. Mitteleuropa hat sich Wien zur schönsten, lebensvollsten und größten Stadt Österreichs von 1.4 Mill. E. entfaltet, nahe der Berührung von Deutschen, Tschechen und Ungarn ist es nicht allein von Deutschen bewohnt, steht durch die Donaudampfschiffahrt in regem Verkehr mit So.-Europa, ist aber nicht nur Handels-, sondern auch bedeutende Industriestadt (Maschinenbau, Fabrikation von Seiden- stoffen, Shawls [jdhäls], Teppichen, Klavieren, Gold- und Silberwaren), zugleich politischer und geistiger Mittelpunkt Österreichs, seine größte Uni- versität. Auf dem Weg zum Semmering-Paß an der Leitha Wiener Neustadt mit beträchtlicher Baumwollweberei und Eisenindustrie. Ost- wärts von Wien zwischen Donau und March das schlachtenberühmte Marchfeld. 10. Mähren ist innerhalb seines dreiseitigen waldigen Höheneinschlusses ein sehr fruchtbares Land. Unterhalb der Festung Olmütz an der March die weizenreiche Niederung der Hanna (das „mährische Kanaan"), deren wohlhabende tschechische Bauern, die Hannaken, zugleich durch ihre treffliche Pferdezucht berühmt sind. In den s. Niederungen an der March und ihrem w. Zufluß, der Thaja, gesellt sich zum Getreidebau umfänglicher Zucker- rüben-, Obst- und Weinbau. Die Schafzucht der Gebirge liefert Wolle und der ebenda gut gedeihende Flachs war von jeher Grundlage für fleißige Leineweberei, an die sich auch hier neuerdings Maschinenweberei in Wolle und Baumwolle anschloß. So erwuchs die Hst. 'Brünn (ander Schwar- zaiva^, einem n. Zufluß der Thaja) durch Webeindustrie zu einer Größe von nahezu Ht. E. 11. Österreichisch-Schlesien zu beiden Seiten eines längs der Oder nach der preußischen Grenze hinziehenden Streifens von Mähren, ein trotz rauhen Gebirgsklimas fleißig bestelltes Land, wo gleichfalls Schafzucht und Flachsbau umfangreiche Woll- und Leineweberei begründete. Der schmale gen Nw. ausgedehnte Flügel zwischen Mähren und Preußisch- Schlesien ist Sudetenland und Odergebiet, seine Bevölkerung im Nw. deutsch, im So. tschechisch: hier die Hst. Troppau an der Oppa (dem Grenzfluß gegen Preußen) mit Tuchfabrikation. Die fast quadratische O.-Hälfte zwischen Mähren und Galizien, Preußisch-Schlesien und Un- garn ist Karpatenland und teils Oder-, teils Weichselgebiet, seine Bevöl- kerung überwiegend polnisch. An der Olsa, die gen Nw. (gleichlaufend mit der oberen Weichsel) zur Oder fließt, die Handelsstadt Teschen an * d. h. Schwarzfluß; awa (verwandt mit Ache und lat. aqua) heißt im Sla- wischen Fluß, vergl. Morawa (S. 22).
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