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1. Teil 2 - S. 125

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen Länder. 125 sehr seltene Regen (welcher oft jahrelang ganz ausbleibt) sowie der ziemlich starke nächtliche Tau oder emvorsicferndes Grundwasser lösen Salzteile aus dem Boden und scheiden sie beim Verdunsten aus; daher der den Kamelen erwünschte Salzgehalt der Dornsträucher und säst- armen Kräuter. Teils das spärliche atmosphärische Wasser, teils die von außen her (namentlich vom Atlas) sich in die Wüste verlierenden Flüsse sickern unterirdisch auf Thonlagen weiter und ergeben in den tiefsten Teilen der Wüste entweder Quellen oder (durch künstlichen Aufschluß) Brunnen. An diesen die Oaseu^, weil bei Künstlicher Bewässerung der Boden Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte trägt. Manche Oasen liegen unter dem Meeresspiegels da es an Wasser gebricht sie zu Binnenseeen aufzufüllen. Mit Hilfe des Kamels ge- langt man von Oase zu Oase, weil dasselbe auch bei größter Hitze tagelang das Wasser entbehren kann. Die Bewohner gehören, abge- sehen von eingedrungenen Araberstämmen, zu dem hamitischen Zweige der mittelländischen Rasse. Wo das Mittelitteer (im Syrien-Busen) am tiefsten einschneidet, der Weg von der N.-Küste nach dem Sudan also am kürzesten ist, liegt s. der Syr- ten die quellenreichste Landschaft der Sahara, Fesfan [feffdn], durch welche deshalb die meisten Karawanen ziehen; Hst. Mursuk, mit 8 T. E. eine der größten Städte der Sahara. Alle diese Oasenstädtchen sind klein und von Lehmmauer umgeben, da man sich gegen räuberische Überfälle vorzusehen hat, hier wie in allen Wüsten (bei der Armut der Wüstenbewohner und der Leich- tigkeit des Entrinnens nach dem Überfall). In der w. Sahara die ritterlichen Tuarik [tudrif], im s. Fessan und weiter gen S. und So. die Tubu [tubu], beide mit dem Litam [litäm], dem blaubauiuwollenen Shawl |schal], der faft den ganzen Kopf, besonders Mund und Nase verhüllt, damit beim Atmen nicht zu viel Feuchtigkeit aus dein Körper entweicht. Im No. des Tfad-Sees bewohnen die Tubu das Hungerland Tu (arabisch Tibesti), dessen Gebirge von Nw. nach So. verläuft und erloschene Vulkane ent- hält (der höchste mindestens halb so hoch wie der Montblanc). Die Oasen der libyschen Wüste im W. von Ägypten gehören diesem politisch an; die nördlichste derselben, die Oase von Siuah [jtua], einst mit dem Orakel- tempel des ägyptischen Gottes Ammon ^ammön^, verhandelt jährlich 30 T. Ztr. Datteln nach Unterägypten. 6. Abessinien erhebt sich durch deu Gürtel immergrüner und wild- reicher Tropenwaldungen zu kühleren Hochflächen, auf deren tafel- förmigen Bergen man zuletzt nur noch Gerste baut; am steilsten und unzugänglichsten ist der O.-Absall. Mit dem Nil verbindet der Bachr- el-asrek^. Die dunkelfarbige Bevölkerung ist südarabischer Abkunft 1 Oase heißt im Altägyptischen Wohnstätte oder Rastort. 2 „Depressionen" d. h. Senken nennt man solche Eintiefungen des Landes unter dem Meeresspiegel. s Im Arabischen bedeutet Mehr Wasser (hier also Fluß), äsrek blau (hier vielmehr „dunkel" d. h. von Sinkstoffen trübe), ei ist der Artikel.
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