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1. Teil 2 - S. 229

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11. Territorialentwicklung des Königreichs Preußen. 229 Der linksrheinische Teil der Rheinprovinz ist der umfangreichste Teil des Königreichs Preußen mit fast nur katholischer Bevölke- rung, denn er setzt sich hauptsächlich zusammen aus den früheren Erz- bistümern Köln (längs des linken Rheinufers) und Trier (Rbz. Trier) sowie aus dem gleichfalls katholisch verbliebenen Herzogtum Jülich. Das Herzogtum Kleve hingegen war wie das Bergische und Mär- kische gemischt oder überwiegend evangelich. Fast ganz katho- lisch ist aber wieder N.-Westfalen (die früheren Stifsgebiete von Münster und Paderborn), desgleichen das ö. Sauerland, das als sogenanntes Herzogtum Westfalen dem Erzstift Köln gehörte. Das Königreich Sachsen ist aus der gegen die Slawen an der Elbe errichteten Markgrafschaft Meißen hervorgegangen. Sie umfaßte den ö. Teil des heutigen Königreichs an der Elbe mit Meißen als Mittelpunkt. Im 11. Jahrhundert wurde das noch jetzt über Sachsen und die sächsischen Herzogtümer Thüringens und des Oster- landes^ herrschende Haus der Wettiner^ mit der 'Markgrafschaft Meißen belehnt; dasselbe erlangte nachmals auch das Osterland zwischen Saale und Mulde und die Landgrafschaft Thüringen, die den größten Teil von Thüringen in sich begriff. Der eigentlich (gemäß der durchaus nicht sächsischen, sondern hauptsächlich thüringischen Be- völkerung) gar nicht hingehörige Name Sachsen wurde diesem großen Territorium erst 1423 zu teil durch Übertragung der sächsischen Kur- sürstenwürde. Nach der Ächtung Heinrichs des Löwen und der Zer- stückelung seines Herzogtums Sachsen durch Kaiser Friedrich I. trug das Stück Land an der Elbe um Wittenberg den Titel „Herzogtum Sachsen"; an diesem „Sachsen-Wittenberg", dem später sogenannten Kurkreis haftete die Kurfürstenwürde. Mit letzterer kam also auch der Kurkreis 1423 an die Wettiner, die sich nun nicht mehr Mark- grasen von Meißen, sondern Kurfürsten von Sachsen nannten. Bei der Teilung des Hausbesitzes von 1485 unter die beiden Brüder Ernst und Albert^ erhielt jener die südthüringischen Besitzungen nebst dem Kurkreis (also auch der Kurwürde), dieser die nordthüringischen und die östlichen Landesteile. Kaiser Karl V. übertrug jedoch nach Be- siegung des schmalkaldischen Bundes die sächsische Kur 1548 an die Albertiner, beschränkte mithin den Hausbesitz der Ernestiner auf den W. (vom altenburgischen Pleißebiet ab). Im Prager Frieden 1635 gewann Kursachsen die Markgrafschaft Lausitz, die vom Spree- gebiet bis zum Queiß, von Böhmen bis an die Oder um die Mündung der Görlitzer Neiße und bis zum Spreewald reichte. Der Kurfürst von Sachsen wurde nach erfolgtem Beitritt zum napoleonischen Rheinbund ' d. h. Ostland (Markland im O. von Thüringen). Die Stammburg Wettin ist noch als Schloß über dem Städtchen Wettin am r. Saalufer unterhalb Halle erhalten. * S. 199 Anm, 2.
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