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1. Teil 2 - S. 304

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
304 Iii. Das Jtteet. N.-Hälfte, zu welcher der Zutritt arktischen Wassers durch die Meeres- bodenschwetle zwischen Europa und Nordamerika behindert wird. Allein abgeschlossene Meeresglieder (Mittelmeerl, rotes Meer) sind durch die hohe Masserscheide an ihrem Eingang vor dem Andrang des kalten Tiefenwassers gesichert; ihre Tiefe zeigt genau die der Winterkälte ihrer Oberfläche entsprechende Temperatur. Außer der nur lhermometrisch erkennbaren allgemeinen Zirkulation sämtlicher Wasserteilchen erführt das Meer Aufregungen plötzlicher Art vom Grund zum Spiegel durch unterseeische Erdbebenstöße (Seebeben, die mitunter ganze Küstenstädte vernichten durch den entsetzlichen Wogen- fchwall, den sie plötzlich ans Gestade werfen), vor allem jedoch eine täg- liehe, seine ganze Masse treffende Erregung durch die Gezeiten- und eine sanfte Vorwärtsbewegung seiner Oberflächenteile in den breiten Bändern der Meeres ströme.^ Das beständige Anschlagen des Meeres an die Küste in nur minutenlangen Pausen nennt man die Brandung, die Wellenerhebung, durch welche das geschieht, die Brandungswelle. Stellt U den Mond und die größere Kugel links die Erde dar (die Entfernung der Mittelpunkte beider voneinander auf 1/10 verringert gegen- über dem für die Radien angewandten Maßstab), so wird die Erdstelle A, weil sie dein Mond um einen Erdradius näher liegt als der Mittelpunkt C, auch stärker als dieser vom Mond angezogen, sobald der Mond in den Meridian von A tritt (über A kulminiert); andererseits wird aus dem nämlichen Grund C stärker vom Mond angezogen als die Gegend bei B. Dadurch erleidet zwar die feste Masse der Erde keine merkbare Beeinträch- tigung ihrer Gestalt, wohl aber das Meer mit seinen leicht verschiebbaren Teilchen: sowohl unter demjenigen Meridian, dessen Bewohnern der Mond im Zenith steht, als auch unter dem, dessen Bewohner er gegen die Fußsohlen („im Nadir") steht, schwillt das Meer zu einer flachen Welle empor, weil es beiderseits das Streben erhielt sich vom Anziehungs- punkt C zu entfernen, es ist Flut (Zenith- und Nadirflut), dagegen auf den von der beiderseitigen Welle um 90 Längengrade entfernten zwei Meridianen Ebbe, weil von dort die Wasserteilchen nach den Flutseiten abgelenkt werden. Am geringsten wird sich diese Hebung und Senkung des Meeresspiegels nach den Polen zu äußern; ein die ganze Erde um- kleidender Ozean müßte mithin, in der Richtung der Flut-Meridiane durchschnitten, eine elliptische Verziehung erfahren, und es müßte sich 1 S. 6 (dritter Abschnitt). 2 S. 92 (§ 4). 3 S. 93 (§ 4).
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