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1. Teil 2 - S. 311

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 11. Lodenerhebungen. 311 am Fuß Bei gegenwärtigem Abstand vom Erdmittelpunkt, daß mithin die ehemalige Horizontallage seiner Schichten nur in einer Zeit möglich war, als die Erde noch etwas umfangreicher war. Ausgeglättet würden die Felsschichten des Schweizer Jura 5, die der Schweizer Alpen sogar 120 km weiter reichen als ihr heutiger Gebirgsfuß (die horizontal gedach- ten Schichten des Schweizer Jura würden demnach bis gegen Bern und Lausanne, die der Westalpen bis in Mailands Länge sich erstrecken). ^ Auch sieht man, daß der Faltenwurf nicht durch Druck aus der Tiefe ent- standen sein kann, denn dadurch bliebe die Überfaltung bei 1 unerklärlich. Kammgebirge entstehen durch Seitenschub nachgiebigerer Massen der Erdrinde gegen festere, und die (alltäglich sich ereignenden) Erdbeben werden oft als Folge von Fortsetzungen dieser sekular langsamen Auf- Pressung der Gebirge erkannt. Sobald ein Kammgebirge sich zu erheben beginnt, beginnt auch schon seine Umformung durch Atmosphärilien und fließende Gewässer; je kräf- tiger letztere wirkt, desto mannigfaltiger wird die Modellierung der ein- tönigen Falten.2 Flüsse, die ein Gebirge in seiner heutigen Höhe nie hätten durchnagen können, vermochten das doch, weil sie die Arbeit begannen, als das Gebirge erst in der Entstehung begriffen war. 3 Während rin- nende Gewässer nur auf der Linie ihrer Rinnsale den Boden erodieren, ist die Verwitterung mit dem Abtragen der gesamten der Luft ausgesetzten Oberfläche ohne Unterlaß beschäftigt (Denudation oder Abdeckung^, wie bei 1—4 voriger Figur). Durch solche Abdeckung gelangen allmählich tiefere Schichten zum Vorschein (durch Abdecken der Felsschicht a die nächst tiefere bei 2 und 3, durch Abdecken von b bei 4 sogar die noch tiefere), und zwar am meisten entlang dem Gebirgskamm, welcher der Verwitte- rung als ältester und höchster Teil des Gebirges am meisten ausgesetzt gewesen ist. Häusig besteht deshalb der Kamm jetzt aus krystallinischem Urgesteins welches mit (schon etwas schiefrigem) Gneis und Glimmer- schiefer'' aufwärts in immer deutlicher geschichtete Gesteinsmassen über- geht, die dann gewöhnlich die Gehänge des Gebirges decken und nach der Altersreihe der Formationen? so aufeinander folgen, daß regelmäßig die älteren unter den jüngeren zu lagern pflegen (außer bei Überkippungen wie in unserer Figur bei 1). Nie findet sich dieser ungeheure Schichtenbau aller Formationen voll- ständig vor; denn von jeher wechselte auf Erden die Grenze von Land und Meer^, und nur diejenigen Stellen konnten sich mit den Absätzen aus dem Meer einer bestimmten Formation bedecken, welche zu deren Aus- bildungszeit unterseeisch waren. Die Denudation kann anderseits eine Formation örtlich ganz vernichten oder doch nur Trümmerreste derselben da übrig lassen, wo sie vorher die ganze Bodenoberfläche bildete, z. B. Jura * Vergl. die Figur aus S. 67. 2 S. 68 (dritter Abschnitt), 134 (unten). 3 S, 106 (3, c), 117, 134 (oben), 188, 194, 201. 4 S, 68 (zweiter Abschnitt), 73 (unten), 176 (u. Anm. 3). 5 S. 94 (oben). 6 S. 94 (oben). 7 S. 94 (unten) f. 8 S. 97 (oben).
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