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1. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 8

1909 - Breslau : Hirt
8 § 3, Oberfläche, Bewässerung und Besiedelung. f) Die Löwensteiner Berge zwischen Murr und Sülm mit dem Stocks- berg und den Ausläufern: Wuunenstein bei Großbottwar, Wartberg bei Heil- bronu, Weibertreu bei Weinsberg. g) Der Mainhardter Wald, östlich von den Löwensteiner Bergen, mit dem Steinknickle. h) Die Waldenburger Berge, nördlich von dem Mainhardter Wald bis zu der Hoheuloher Ebene mit Stadt und Schloß Waldenburg. i) Die Limpurger Berge, rechts vom Kocher, mit dem Einkorn bei Hall. k) Die Ellwanger Berge, östlich davon, mit dem Schöuenberg rechts von der Jagst bei Ellwangen und dem Burgberg links von der Jagst bei Crailsheim, einst eine gewaltige Völkerburg mit drei hohen Ringwällen. Das Gestein dieser Hügelzüge besteht größtenteils aus Keuper steile des Schur- und Welzheimer Waldes und des Schönbuchs sind von Lias über- lagert); sie haben runde, sanfte, nirgends eckige, schroffe Formen und sind von wasserreichen Tälern und Schluchten auf das mannigfaltigste durchschnitten. Auf der Höhe herrscht der Waldbau vor; an den sonnigen Abhängen ziehen sich Weinberge und Obstgärten bis zum Waldsaum hinauf. Auf den Höhen, namentlich dem Welzheimer und Mainhardter Wald, sind die Wohn- Plätze meist weit umher zerstreute Einzelgehöfte oder kleinere Ortschaften; in den Tälern dagegen liegen gewerbtätige Städte und Dörfer. Die Keuper- sandsteine sind ein vortreffliches Baumaterial; so ist der gelblich-grünliche oder rötliche Schilfsandstein in zahlreichen Steinbrüchen aufgeschlossen und als Baustein Stuttgarts unter dem Namen „Stuttgarter Werkstein" bekannt; neben den Stuttgarter Brüchen haben die Brüche bei Maulbronn und bei dem Heil- bronner Jägerhaus weithin einen guten Ruf. Au Dauerhaftigkeit, wenn auch nicht an Schönheit überragt ihn noch der weiße Keupersandstein, der sog. Stubensandstein. Die härteren Lager werden zur Herstellung von Mühlsteinen verwendet. Der im Keuper sich fiudeude Gips dient als Dünger und als Baumaterial. 3. Die Albvorebene. Diese zieht sich rechts von dem Neckar am Fuße der Alb als ein flaches Hochland hin und erstreckt sich in meist geringer Breite wie ein Gürtel von Schwenningen nach N.o. bis an die östliche Landesgrenze, an das Ries; unterhalb Tübingen greift sie über den Neckar hinüber und bildet die Filder, eine fruchtbare Ebene zwischen dem Neckar und dem Schönbuch mit aus- gedehntem Kraut- und Getreidebau. Die Albvorebene ist das Gebiet des schwarzen Jura oder des Lias. Hier trifft mau ölige Schiefer und Schwefelquellen, die dem Schiefer eut- springen, so bei Boll, Reutlingen, Sebastiansweiler. Das Neckarland zerfällt somit in das Land des Muschelkalks mit der Lettenkohle, des Keupers und des schwarzen Jura oder Lias, und zwar läuft am Saum des Schwarzwaldes der Muschelkalk hin, am Saum der Alb der Lias, und zwischen beiden dehnt sich der Keuper aus. Muschelkalk und Lias bilden Ebenen, der Keuper bildet Hügel, und so zeigt das Neckarland eine reiche Abwechslung in der Gestalt seiner Oberfläche, was ihm einen besondern landschaftlichen Reiz verleiht.
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