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1. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 10

1912 - Breslau : Hirt
10 Landschaftskunde. A. Mecklenburg - Schwerin. der Klützer Ort, wo zwischen Schwansee und Rethwisch in einer Ausdehnung von 15 km nackte, schroff im Winkel von 45° herabstürzende und bis 38 m sich erhebende Lehmufer die Ostsee begrenzen (Bild 8). Daneben finden wir Flachküsten, wo auch Dünen nicht fehlen. Am bedeutendsten ist die Dünenbildung n.-ö. vom Seebade Müritz. — Die See arbeitet unaufhörlich daran, die Küste abzurunden und die Wasser- grenze langsam landeinwärts zu schieben. Die abstürzenden Uferstücke gehen verloren, ihre feinsten Tonteile bilden den Seeschlickbodeu. Nur die minderwertigen Sandteile werden hier und da wieder angespült, dienen zur Dünenbildung und haben ur- sprüngliche Inseln (Wustrow und Fischland, Bild 7) landsest gemacht. Die mecklen- burgische Steilküste verliert jährlich etwa 300000 ebm Masse und geht durchschnitt- lich im Jahre nm ]/2 bis 1 m zurück. Die Küste von Poel erlitt am 13. November 1872 einen Rückgang von 18 bis 19 in. Man kann annehmen, daß vor zwei Jahr- tansenden die hohen Ufer Mecklenburgs etwa 2 km weiter nördlich lagen. 3. Zwischen der Ostsee und der nördlichen Hauptendmoräne liegt das Küsten- Vorland. In früheren Zeiten der Erdgeschichte bildete es ein mit Dänemark und Südschweden zusammenhängendes Festland, das dnrch Senkung des Bodens nm etwa 50 m zum Teil unter den Meeresspiegel tmichte und den heutigen süd- westlichen Teil der Ostsee bildet. Im allgemeinen ist das Küstenvorland ein flachwelliges Gebiet mit nur geringen Erhebungen, doch fehlen diese nicht ganz. Die bedeutendsten siud die Diedrichshagen: Berge bei Kröpelin und der Hardtberg bei Malchin. Tieflandstreifen finden sich zwischen Doberan und Ribnitz und um die Wismarsche Bucht. Der Boden ist fast durchweg sehr fruchtbar, ein größeres Heidegebiet findet sich nur im No., die Rostocker Heide. Es besitzt prächtige Nadelholz- und Buchenwälder. 4. Die bedeutendsten Siedlungen finden wir an den beiden natürlichen Häfen, es sind die Seestädte Rostock und Wismar; die anderen Siedlungen liegen zumeist au deu Flußtälern der Peene, Recknitz und Warnow. Hier hat Güstrow infolge seiner zentralen Lage die größte Bedeutung erlangt. Ganz im Osten dieses Gebietes liegt Penzlin. 2822 Ew. Dicht an der pommerschen Grenze ist Stavenhagen, bekannt als der Geburtsort Fritz Renters. Denkmal. 3439 Ew. 5 km u.-ö. Jvenack mit schönem Schloß und Park mit den berühmten Jvenacker Eichen, deren stärkste 1 m über dem Boden 10 bis 11 m Umfang besitzt. -— Unweit der Vereinigung der Ost- und Westpeene, 5 km vom Malchiner, 3 km vom Knmmerower See entfernt, liegt Malchin. 7067 Ew. Die Lage auf der Landenge zwischen den beiden Seen, die früher viel schmäler war, ist für die Gründung der Stadt entscheidend gewesen. Seit 1621 tagt der Landtag abwechselnd hier und in Sternberg. Die Umgegend des Malchiner Sees ist sehr reich an landschaftlicher Schönheit. In der „Mecklen- burgischen Schweiz" zahlreiche schöne Landsitze des Adels (Basedow, Remplin, Burg Schlitz). Sommerstorf, 8 km s. vom See, Geburtsort von I. H. Voß (1751). Westlich von Malchin, an der Teterower Peene, s.-w. vom Teterower See, liegt die Stadt Teterow. 7314 Ew. 2 km oberhalb der Mündung der Teterower Peene in den Kummerower See liegt Nenkalen. 2164 Ew. Die Gegend zwischen Malchiner See, Teterow und Neukalen hieß früher das „Land Hart" (f. v. a. Wald), davon der Name die Hardtberge. N.-w. liegt an einem Zufluß der Trebel Gnoien. 3931 Em. Zwischen G. und Nenkalen an einem zur Peene gehenden Bach der Flecken Dargnn mit altertümlichem Schloß. 2255 Ein. — Am Ober-
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