Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 15

1912 - Breslau : Hirt
§5. Iii. Der Südwesten. 15 4694 Ew. Die Stadt ist wegen ihrer verhältnismäßig hohen Lage weithin sichtbar. Wirtschaftlich gehört sie schon zum Klützer Winkel. — Von dem land- schaftlich schönen Schaalsee gehören nnr das Nord- und Sndende zu Mecklenburg. An letzterem liegt der Flecken Zarrentin. 1782 Ew. Iii. Der Südwesten. 1. Zwischen der Elbe und dem südlichen Endmoränenzug erstreckt sich das Heidegebiet des Südwestens. Es umfaßt deu Unterlans der Elde und die Ge- biete der Sude, Schade und Boitze. Die Grenze gegen Lauenburg bildet die Delvenau, iu deren Bett der Elbe-Trave-Kanal angelegt ist. Dieser Kanal trat au die Stelle des schon vor 50v Jahren geschaffenen Recknitzkanals. 2. Das Aussehen des Heidegebietes steht iu auffallendem Gegensatz zu deu begreuzeudeu fruchtbaren Gegenden. Es umschließt weite Flächen gelblichen und weißen Sandes und trägt, von den sumpfigen Wiesengründen abgesehen, meist nur Heidekraut und trockene Kiefernwaldungen, Vereinzelt trifft man fruchtbare Landstriche. Unter dem Boden befindet sich häufig eiue eigentümliche Schicht von Ortstein (Ur oder Klashän), einem harten rostbraunen Gestein ans Sand, Humus und Eisen, welches das Versickern des Regenwassers und das tiefere Eindringen der Baumwurzeln hindert. Daher zwar oft üppiger Baumwuchs, aber auch uicht selten „Windbruch". — Iu diesen Landesteilen hat sich die wendische Be- völkernng am längsten gehalten, besonders in dem waldreichen „Lande Jabel" zwischen Wittenburg, Hageuow und Dömitz. 3. Größere Erhebnngeu gibt es nur am Ostraude, dort finden wir den Sonnen- berg bei Parchim mit 126 in, die Ruhner Berge sogar mit 178 in. Sie sind wahr- scheinlich die letzten Reste eines früheren Moränenwalles. An Seen ist dies Ge- biet arm. In früheren Zeiten erstreckte sich ein großer Stansee zwischen dem Schwe- riuer See und Neustadt. Heutigeutags ist es eine von Wald, Wiesen und Torsgrüuden bedeckte und von Kanälen und Gräbeu durchzogene Niederung, die Lewitz. 4. Am O.-Rande der Heideebeue liegt Parchim, von mehreren Armen der schiffbaren Elde durchflössen. Der Name, wendischen Ursprungs, bedeutet s. v. a. „Samenort". Wiederholt war es Residenz von Nebenlinien. Vorderstadt des Mecklenburgischen Kreises. Bedentender Ackerbau, doch auch Großgewerbe, besonders Tuchfabrikation. In Parchim wurde im Jahre 1800 Moltke geboren. Denkmal. 10610 Ew. Zwischen P. und Schwerin Crivitz im Waruowgebiet mit 2907 Ew. Eldeabwärts liegt Neustadt. 2298 Ew. Iu der Stadt zwei Schlösser (Bild 19). Ein Flügel des alten Schlosses, der früheren Burg der Grafen vou Schwerin, ist wahrscheinlich das älteste weltliche Gebäude iu Mecklenburg. Städtisches Technikum. Ledersabrik. 4 km w. von Neustadt, 71/t> km u. vou Ludwigslust, bei Wöbbelin Grab des am 26. August 1813 im Gefecht von Rosenberg bei Gadebufch gefallenen Dichters Theodor Körner. —- Westlich der Elde, fast in der Mitte des Heidegebiets, liegt die Nebenresidenz Ludwigslust. 6926 Eio. Die Stadt ist eiue Schöpfung des Herzogs Christian Ludwig. Seit 1756 ist sie Residenz, seit 1876 Stadt. Sie ist sehr regelmäßig augelegt mit breiten Straßen, die ältereu Gebäude iu gleichförmigem, einfachem Stil. Schönes Schloß an dem geschmackvollen, großen und wasserreichen Schloßgarten. Ter Ludwigs- luster Kaual verbindet Elde und Rögnitz. Taubstummenanstalt. Diakonissenanstalt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer