1914 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Wagner, Paul, Geistbeck, Michael
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Kartenkunde. 67
beträgt aber nur 1 mm. Landkarten, die von Linien des Gradnetzes abgegrenzt
werden, heißen Gradabteilungskarten. Das Netz ist auf den Meßtischblättern
nicht ausgezogen, sondern nur durch Teilstriche angedeutet.
Außer dem Gradnetz verwendet die sächsische Landesvermessung _ zur Lagebestim-
mung noch ein Linienkreuz: eine N-S* und eine 0-W=Lime, die sich etwa bei
Großenhain schneiden. Der Abstand von der ersteren nach 0 wird mit -j- y, nach W
mit — y angegeben, der Abstand von letzterer nach N mit -j- x, nach S mit —x.
(Vergl. die Angaben am Kartenrand, in in ausgedrückt!)
Dreiecksnetz. Um das Königreich Sachsen zu vermessen, ist zunächst eine
völlig ebene Strecke bei Großenhain, die „Basis", auf das genaueste bestimmt wor-
den. Von den beiden Basisendpunkten wurde nach einem fernen Punkte mit einem
Winkelinstrument visiert. Da ein Dreieck bestimmt ist, wenn man eine Seite und
die beiden anliegenden Winkel kennt, so ließen sich die beiden Entfernungen von den
Basisenden nach dem „Signal" berechnen. Visiert man von dem Signal nach einem
neuen Punkt (Kirchturm, Aussichtsturm, Holzgerüst), so gewinnt man einen weiteren
Winkel. Durch Anbringung zahlreicher „trigonometrischer Signale" und
Winkelmessungen hat man allmählich das ganze Land mit einem Dreiecksnetz über-
zogen*). Dies ist das Gerippe für die weiteren Landesvermessungen. Die Signale
sind auf der Karte angegeben. („Trig. Sig.")
Situationsentwurf. Nachdem das Dreiecksnetz gewonnen ist, werden die
wichtigsten Linien und Punkte in die Karte eingetragen, die „Situation". Dazu
gehören die Gewässer, Straßen, Bahnen, Häuser usw. Diese werden durch fest
bestimmte „Signaturen" bezeichnet. (Vgl. S. 68!)2).
Höhenangaben. Um die
Höhe eines Punktes zu bestim-
men, benutzt man meist die Ni-
vellierung mit einem wagerech-
ten Fernrohr und farbig eingeteil-
ten Meßlatten. (Vgl. Abb.!)
Alle Höhenangaben der Karte
beziehen sich auf Normalnull
(N.n.). Um diesen Punkt zu ge-
Winnen, hat man von dem Null-
Punkt des Amsterdamer Nordsee-
Pegels eine genaue Nivellierung
bis an die Berliner Sternwarte
ausgeführt. Dort befindet sich an
einem polierten Steinpfeiler ein
weißes Emailleglas mit haarfeiner Millimetereinteilung. Auf dieser ist der „Nor-
malhöhenpunkt" bezeichnet, d. h. ein Punkt, der nach dem ausgeführten Nivel-
beziehen Dreiecksnetz 1. Ordnung ist im Maßstab 1:250 000 vom Finanzministerium zu
käuflick^ ^^uaturen für die Meßtischblätter sind auf einem Erläuterungsblatt für 35 Pf.
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