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1. Deutsches Reich, Königreich Sachsen - S. 27

1917 - Leipzig : Hirt
3. Oberpfälzisches Becken und Böhmisch-Bayrischer Wald. 27 Auf reizloser, teilweise sandiger Hochfläche Mittelfrankens entstand Nürn- § 59. berg (fast 350000 E.). Schon im Mittelalter blühte die Stadt durch die wichtige Verkehrslage, durch die geistige Tüchtigkeit und das Handels- geschick seiner Bürger glänzend empor. Der ursprünglich von der Be- arbeitung des Holzes, des einzigen Schatzes der Umgebung, ausgehende Ge- Werbebetrieb entwickelte sich nach und nach zum Kunsthandwerk jeder Art. Daher ist Nürnberg reicher als irgendeine andere deutsche Stadt an Pracht- werken mittelalterlicher Baukunst und alten Kunstgewerbes (Germanisches Museum). Im Innern ist Nürnberg noch eine altertümliche Stadt mit engen, gewundenen Straßen, außerhalb eine moderne Jndustrie-Großstadt. Fürth (70000 E.) ist durch Fabrikanlagen mit Nürnbergs Vororten sast zusammen- gewachsen. Erlangen ist Universitätsstadt. Durch seine Wagner-Festspiele ward das freundliche Bayreuth weithin bekannt. Kissingen an der Saale ist als Bad wichtig. Aschaffenburg am Spessart treibt Baustein- und Holzhandel. Links vom Neckar, abseits von den natürlichen Verkehrswegen gelegen, § 60. wurde Stuttgarts (fast 300000 E.) von den württembergischen Grafen zur Hauptstadt erhoben und überflügelte durch Geschick und Emsigkeit seiner Bewohner alle schwäbischen Neckarstädte. Heute zeigt es sich als glänzende Landeshauptstadt, als erster Industrie- und Handelsplatz, dazu als Hauptsitz des süddeutschen Buchdruckes und Buchhandels. Das ältere Cannstatt (Heil- quellen, Beginn der Neckarschiffahrt) wurde Stuttgart eingemeindet. Das altertümliche Heilbronn ward der vielseitigste Handels- und Fabrik- platz Württembergs. Eine Reihe mittelalterlicher Städte liegt an und vor dem Rande der Schwäbischen Alb, so Reutlingen, Rothenburg und die Universitätsstadt Tübingen. 3. Oberpfälzisches Becken und Böhmisch-Bayrischer Wald. a) Zwischen der Fränkischen Alb und dem Böhmisch-Bayrischen Walde § 61. liegt ein kleineres Becken, das Oberpfälzische Becken oder die Nabmulde. Die Oberpfalz ist eine Art Hochfläche, die sich, wie der Lauf der Nab dartut, von N nach S neigt. Zahlreiche Teiche und Moore wechseln mit sandigen Flächen und Strecken steinigen Bodens ab. Das Klima ist rauh, ähnlich dem der Oberdeutschen Hochfläche, und so bildet die Oberpfalz eine wenig fruchtbare und spärlich bevölkerte Landschaft, die im 8 von Bayern, sonst von Franken bewohnt wird. Da die Oberpfalz von den deutschen Verkehrswegen weit abliegt, hat sie keine Rolle in der deutschen Geschichte gespielt. In neuester Zeit geht der Verkehr Berlin—münchen—rom (Nord-Süd-Expreß) durch sie hindurch. Eine große, die Landschaft beherrschende Siedlung fehlt. Amberg wurde erst durch die Ausbeutung der nahen Brauneisensteinlager zu einem Jndustrieort. b) Der Böhmer Wald oder das Böhmisch-Bayrische Waldgebirge streicht § 62. reichlich 300 km lang vom Fichtelgebirge zur Donau. Der vorwiegend aus Gneis und Granit bestehende Böhmer Wald lehnt sich an das Fichtelgebirge an und zieht von hier häufig in mehreren Rücken 1 D. i. Gestütgarten.
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