1918 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Muhle, Willy, Rohrmann, Adolf, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
1. Nordafrika.
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über die Sykomoreu^ emporragen, denn zahlreiche Baumwollspinnereien und
Zuckerfabriken sind dort entstanden. An Baumwolle liefert Ägypten heute
einen beträchtlichen Teil auf den Weltmarkt.
Holz mangelt dem Niltal durchaus. Da aber die Kalk- und Sandsteine
Nubiens leicht zu bearbeiten sind, auch auf dem Strome abwärts geschafft
werden können, so blühte in Ägypten schon in den ältesten Zeiten der Steinban. ~
Tie Bevölkerung stammt -#1----------------------------§ 99.
in ihrer großen Masse von
ftert hamitischen Alt-
ägyptern ab, so die arbeit-
samen Fellachen (Bild 37).
Sie bekennen sich zum Islam,
während ihre Stammesge-
uossen in den Städten, die
Handel- und gewerbtreibenden
Kopten, dem Christentum
angehören. Auch Araber
(Bild 36) sind zahlreich. Das
fruchtbare Niltal und das
Deltaland sind dichter bevöl-
kert als Belgien.
37. Fellachinnen. Die Fellachen (Fellahin, b. i. Pflüger)
bilden die Bauernbevölkerung am unteren Nil. Durch Steuern
ausgesogen, leben sie dürftig in Lehmhütten, die sie aus Mangel
an Holz aus getrockneten Nilschlammziegeln bauen und mit Schilf
und Palmzweigen decken.
Staatliches. Dem Na-
men nach wird Ägypten von
einem Vizekönig regiert, der
den Titel Khedtv führt.
Zwar zahlt Ägypten als
Lehnsgebiet der Türkei
dieser Tribut, steht aber
völlig unter englischem
Einfluß.
Besiedlung. Die Hauptstadt Kairo (700000 E.), am Beginn des Nildeltas,
ist die größte Stadt Afrikas und die volkreichste Stadt des Türkischen Reiches
nach Konstantinopel, die glänzendste des Morgenlandes, der Mittelpunkt des
ägyptischen Verkehrs. Tausende von Lungenkranken aus allen Erdteilen strömen
in dem trockenen Klima Kairos zusammen, um hier zu gesunden. Unweit Kairo,
bei den Trümmern von Memphis, befinden sich die Begräbnisstätten altägyp-
tischer Könige, die 40 Pyramiden^.
Der Hafen von Alexandria (350 000 E.) wird von den Schwemmstoffen
des Nil nicht erreicht. Eisenbahn und Kanal verbinden die Stadt mit Kairo
und Sues (Bild 38).
Zu Ägypten gehören auch dichtbevölkerte Oasen (Bild 36) der Libyschen
Wüste. Die Gartenlandschaft Fajüm empfängt Bewässerung aus einem Seiten-
arm des Nil. Sie verproviantiert mit ihren Ernten Kairo. Siwah, einst Orakel
des Jupiter Ammou, führt jährlich 15—20000 Doppelzentner Datteln aus.
1 D. f. Maulbeerfeigenbäume.
2 Die größte, jetzt noch 140 m hoch, ist die des Cheops bei Gifeh.
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§ 101.