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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 86

1907 - Breslau : Hirt
86 Viii. Die deutschen Kolonien. — C. Kiautschou. Auf der Nordseite von Upölu, der für den europäischen Handel wichtigsten Insel (s. Bild 44), liegt der Hauptort Apia^ der Mittelpunkt der deutschen Plantagen- gesellschast, Sitz der deutschen Behörde, ein freundliches Städtchen mit geraden, breiten Straßen, schmücken Kirchen, großen Handelshäusern und reizenden Villen und Gärten der Europäer. Seine Reede ist bei Wirbelstürmen unzureichend. C. Die Pachtung Kiautschou' Mudscho-u^. 500 qkm, 120 000 E. 240 E. auf 1 qkm. I. I. 1902 3500 ansässige Weiße. § 201. Die Kiantschöu-Bucht, an der Südostküste der Halbinsel Schantnng^, ist 1898 auf 99 Jahre von China gepachtet. Dazu tritt noch eine neu- trale Zone^, in dem China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. Das Klima ist gesund (s. Fig. 17). Die Lage unter Gibraltars Breite setzt einen sehr heißen Sommer voraus, während die Winter, den chinesischen Verhältnissen entsprechend, streng sind und die Bucht bisweilen zum Teil zufriert. Wirtschaftliche Bedeutung. Kiautschou ist der beste Hafeuplatz in Nord- china. Zwei Gebirge von 1400 und 675 m schützen die 3,4 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht, die durch Gestalt und Maße an den Jadebusen er- innert, jedoch tiefer ist. Jenseits der Berge neigt sich das Laud zur Ebene. Eine breite Bodensenke durch die Wurzel der Halbinsel Schantnng führt die Straßen, auch die deutsche Eisenbahn5, an den Hoangho und gewährt die Aussicht, Kiautschou zum Haupthaseu des steinkohlenreichen, gewerbtätigen, dicht bevölkerten Hinterlandes und zur Kohleustatiou für die blühende deutsche Küstenschisfahrt zu machen. Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan beträgt etwas mehr als 50 Tage. Sitz der deutschen Verwaltung und Standort der Besatzung ist das befestigte Tsingtan (f. Bild 37) an der östlichen Seite der Einfahrt, mit Freihafen, Villen- stadt, Seebad und Chinesenviertel. Die ehemals blühende Stadt ^'Kiautschou in der neutralen Zone hat an 40 000 E. D. Entwicklung und Vergleich der Kolonien der europäischen Staaten. § 202. Seit dem Untergange des Weströmischen Reiches sind neben den Arabern Haupt- sächlich die Germauen Träger kolonialer Bestrebungen gewesen. Im 9. Jahrhnn- dert haben die Normannen weithin über die Färöer nach Island ihre Siedlungen getragen, am Ende des 10. und Ansang des 11. Jahrhunderts nach Grönland und Nordostamerika. Diese Niederlassungen gingen freilich bald zugrunde, dafür aber blühten die im 9. und 11. Jahrhundert gegründeten Siedlungen in Nordfrankreich, Süditalien und England schnell zu Macht und Ansehen empor. 1 Wb. Eschner Nr 6. — 2 D. i. „Stadt der Kiau", eines alten Volksstammes auf der Halbinsel Schantnng. Wb. Eschner Nr. 9, Wünsche Nr. 6. — 3 ©. i. Östlich der Berge. — 4 Halb so groß wie Kgr. Sachsen. — 5 Seit 1902 sind ungefähr 200 km der Bahn im Betriebe.
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