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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 55

1877 - Leipzig : Senf
111. Die Zeiten der Kreuzzüge und Blüthe der Hierarchie. 5b die Dauphine, die Provence, Savoyen, die Schweiz) kam es schon seit dem dreizehnten Jahrhundert an Frankreich, mit Ausnahme der Schweiz und Savoyens (das Herzogthum Burgund mit der Hauptstadt Dijon, nordwestlich von der Franche-Comte gelegen, war stets ein französisches Lehen und gehörte nie zum Königreich Burgund'. Seine hartnäckigsten Kämpfe hatte Friedrich 1. mit den lombardischen Städten. Diese, außerordentlich wohlhabend seit den Kreuzzügen, und nun auch nach größerer Freiheit strebend, wollten völlige Unabhängigkeit von den dent-schen Kaisern; Mailand, ihr Haupt, hatte auch angefangen, dienach-barstädte zu unterwerfen. Friedrich erlangte auf seinem ersten Römer-znge vom Papst Hadrian Iv. (dem einzigen Engländer, der jemals Papst geworden) die Kaiserkrönung, aber nur gegen die Auslieferung des kühnen Reformators Arnold von Brescia, den der Papst verbrennen ließ. Arnold hatte durch seine kühne, aber unvorsichtige Be kämpsung zugleich der weltlichen und der geistlichen Gewalt, indem er nach Verdrängung des Papstes eine Republik errichtete, die zugleich dem Kaiser und dem Papst trotzen sollte, Friedrich mindestens gleichgültig gegen sein Schicksal gemacht. Dagegen konnte der Kaiser gegen das stolze Mailand nichts ausrichten und verschob seine Rache auf den'zweiten Römerzug 1158, auf dem er Mailand zur Unterwerfung zwang. Die Lombarden fanden jedoch an dem kühnen Papst Alexander 111. einen unverzagten Freund. In dieser Zeit entstanden die ersten Universitäten und zwar wurde auf ihnen zuerst nur eine der jetzigen Fakultätswis senschasten gelehrt, so in Paris die Theologie (später hieß hier die theologische Fakultät Sorbonne), in Bologna die Jurisprudenz, in Salerno und später in Montpellier die Medizin. In Bologna bekämpften sich damals die Decretisten und die Legisten. Jene, auf das Kirchenrecht, die Decretalien, sich stützend, behaupteten, der Papst, als Statthalter Gottes auf Erden, sei Oberherr des Kaisers und aller Könige, die er nötigenfalls ihrer Würde entsetzen könne; diese, auf das corpus iuris sich berufend, versicherten, der Kaiser sei der Ausfluß aller irdischen Macht. Als Mailand, durch die strenge Herrschaft der kaiserlichen Podesta (Statthalter, neben denen jede städtische Behörde aufhörte) gereizt, sich empörte, wurde es nach einer schweren Belagerung 1162 eingenommen und zerstört und 1167 auf einem siegreichen Zuge nach Rom der Verbündete der Lombarden, Alexander 111., vertrieben und Zur Flucht ans Rom genöthigt. Dies war aber der Gipfelpunkt der kaiserlichen Macht; denn durch ein verheerendes Sommerfieber wurde das in Rom verweilende kaiserliche Heer furchtbar geschwächt, die Lombarden, die schon 1163 unter dem Vorsitz von Verona einen lombar-
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