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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 68

1877 - Leipzig : Senf
68 Mittlere Geschichte. durch das Recht, ihre Burgen zu befestigen, und andere Freiheiten erkaufen. Und doch mußte er zuletzt, nachdem England lange verheert worden war, mit Ausschließung seines eigenen Sohnes den Sohn von Gottfried und Mathilden, Heinrich 11. von Plantagenet, als Nachfolger anerkennen. Mit Heinrich 11., einem kräftigen Fürsten von 1154—1189 bestieg das Haus Plantagenet den Thron von England, den es, zuletzt seit 1399 in zwei auf einander folgenden Linien Lancaster und Aork, bis 1485 eingenommen hat. Heinrich erobert seit 1172 Irland und bringt den König von Schottland Wilhelm zur Lehnspflicht. Den Erzbischof von Canterbnry, Thomas Becket, seinen früheren Günstling, nöthigt er 1164 zur Unterschreibung der Statuten von Clarendon, durch welche die Geistlichen weltlicher Gerichtsbarkeit unterworfen werden sollten. Als dieser aber, von seiner Flucht nach Frankreich zurückgekommen, trotz scheinbarer Versöhnung mit dem Könige, mit demselben entzwei blieb, wurde er von einigen Höflingen desselben in Canterbnry am Altar 1172 ermordet und nun mußte der König sich vor dem Papst Alexander 111. demüthigen und die Statuten von Clarendon aufgeben. Die Herrschaft, namentlich aber die Erpressungen der Päpste lasten von nun an bis 1337, wo der Peterspfennig von Eduard Iii. aufgehoben wird, schwer auf England. Heinrichs eifersüchtige Gemahlin Eleonore (hierauf bezieht sich Körners Trauerspiel Rosamunde) reizt ihre Söhne zur Empörung gegen den Vater, doch dieser bleibt Sieger. Sein Sohn Richard Löwenherz (1189—1199), bekannt durch seinen Antheil am dritten Kreuzzug, geräth, nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs Vi., in Krieg mit Philipp August von Frankreich und fällt bei der Belagerung des Schlosses einer seiner widerspenstigen französischen Barone. Sein Bruder Johann ohne Land verliert nach der Ermordung seines Neffen Arthur alle seine französischen Länder, mit Ausnahme der Gnyenne, an Frankreich und erleidet auch 1214 im Bunde mit Otto von Deutschland durch den französischen König die Niederlage von Bouvines. Als er sich 1208 der Anerkennung des von Innocenz 111. eingesetzten Erzbischof von Canterbury, Stephan Lang ton, wiedersetzt, thut ihn Innocenz in den Bann und schenkt seinen Thron an Philipp August. Erst als Johann sich demüthig als Vasallen des Papstes erklärt, nimmt derselbe den Bannstrahl zurück. Der unglückliche König muß endlich 1215 seinen normannischen Baronen die magna charta gewähren, deren wichtigstes Recht: keine Besteuerung ohne Genehmigung der Versammlung (des Parlaments) der Barone, war. Diese erwirkten auch in der magna charta der
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