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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 76

1877 - Leipzig : Senf
76 Mittlere Geschichte. Erzbischofs von Mainz nur ein Afterlehnsmann des deutschen Kaisers gewesen, Albrecht, der gewaltthätige und ländergierige Sohn Rudolphs, war übergangen worden. Aber Adolph kaufte vom Landgrafen von Meißen und Thüringen, Albrecht dem Entarteten, der seine mit ihm streitenden Söhne Friedrich mit der gebissenen Wange und Diezmann bestrafen wollte, Thüringen, um dadurch mächtiger zu werden. Deshalb stellten die deutschen Fürsten Rudolphs Sohn, Albrecht 1. von Oesterreich (1298—1308), gegen ihn auf und seinem Glück erlag Adolph in der Schlacht bei Göllheim am Donnersberge 1298, in der er fiel. Albrecht I. zwang die übermüthigen rheinischen Churfürsten zur Aufhebung der drückenden Rheinzölle. Sein Streben aber, Thüringen zu erwerben, wurde durch den blutigeu Sieg der Söhne Albrechts des Entarteten bei Lucka 1307 abgewiesen. Die Geschichte der Schweizer Eidgenossenschaft von Johannes von Müller aus Schaffhausen aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ist berühmt. Auch scheiterte Albrechts Gelüste, die drei Waldstädte: Uri, Schwyz und Unterwalden seinen Besitzungen einzuverleiben. Die Bauern in diesen Gebirgskantonen hatten seinen Vater Rudolph zum Schutzherrn gegen den benachbarten Adel gewählt, Albrecht wollte dies Schutzrecht in eine Herrschaft ausdehnen. Aber nach der Tödtnng seines Vogts Hermann Geßler durch Wilhelm Tell befreite der Aufstand des Landvolkes unter Walter Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von M e l ch t h a l 1308 am ersten Januar das Land von seinen Drängern. Die alte Geschichte der Schweiz ist von Tschndi in deutscher Sprache im sechszehnten Jahrhundert aufgezeichnet worden. Als Albrecht die Waldstätte mit Krieg überziehen wollte, wurde er am ersten Mai 1308 beim Ueberfetzen über die Aar von seinem Neffen Johannes Parri-cida, dem er widerrechtlich sein Erbe entziehen wollte, und anderen Verschworenen ermordet. Mit Ausschließung der Söhne Albrechts wählte man den unbedeutenden Grafen Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313), dem es aber gelang, nach dem Aussterben des männlichen Zweiges der slavischen Könige von Böhmen, dies Land und Mähren durch die Verheiratung seines Sohnes Johann mit der Erbin Elisabeth seiner Familie zu erwerben. Heinrich versuchte dann seit 1310 durch einen Römerzug die schon in Vergessenheit gerathenen Rechte des deutschen Kaisers auf Italien wieder zur Geltung zu bringen und erzwang feine Kaiserkrönung in Rom, starb aber, wie man damals glaubte, vergiftet, schon 1313. Eine Doppelwahl spaltete nun das Reich zwischen Fried-
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