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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 117

1877 - Leipzig : Senf
Iv. V erfüll d. deutsch. Kaiserth. u. d. Hierarchie, wachsende Macht rc. 117 Huß offenbarer als je hervortrat, erzeugte in einzelnen tiefen Gemüthern das Bedürfniß einer größern Versenkung in den Schatz des Evangeliums. Thomas a Kempis f 1471 war der berühmte Verfasser des Büchleins von der Nachfolge Christi, das nächst ver Bibel die meisten Auflagen erlebt hat. In derselben Zeit stellte Johann Pup Per von Goch (bei Cleve) die beiden evangelischen Hauptgrund* sätze von der heiligen Schrift als alleiniger Erkenntnißquelle und von der Rechtfertigung aus Gnaden auf, während sein Zeitgenosse Johann Wessel aus Groningen noch weiter ging in der Behauptung, daß das Wirken des heiligen Geistes nicht im Schristwort abgeschlossen sei, also einen Unterschied zwischen heiliger Schrift und göttlichem Wort machte. Nachdem im zwölften und dreizehnten Jahrhundert die ersten Universitäten in Italien und Frankreich entstanden waren (Bologna, Salerno und Paris), folgten im vierzehnten die ersten in Deutschland (Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386), deren Zahl sich im fol* genden Jahrhundert noch bedeutend vermehrte. Mit großen Vorrechten ausgerüstet (die Studirenden, freilich damals oft bejahrte Männer, hatten die Wahl ihrer Behörden) trugen sie zur schnellen Verbreitung der Bildung bei. Den größten Anstoß zum regern Studium gaben aber die seit dem vierzehnten Jahrhundert zahlreich aus ihrem Vater-lande nach Italien geflüchteten Griechen; durch das Studium der altklassischen Literatur wurde Europa mit dem Geiste des alten Griechen- und Römerthums bekannt, die Humanisten (so nannte man die eifrigen Begründer der classischen Philologie) wurden namentlich in Deutschland (in Italien blieb 'der Humanismus mehr Sache der Mode) die Vorgänger der Reformation. Die bedeutendsten Humanisten in Deutschland waren im fünfzehnten und im Anfang des sechzehnten Jahrhunderts: Rudolph Agricola, Conrad Celtes, Renchlin 1 1522, der zuerst in Deutschland eine hebräische Grammatik verfaßte, und der feine, aber doch zaghafte Verspotter der Kirche Erasmus von Rotterdam t 1536.
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