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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 125

1877 - Leipzig : Senf
]. Zeitalter d. Reformation u. d. in ihrer Folge eingebet. Bewegungen. 125 war die Übersetzung der ganzen Bibel durch Luther vollendet) führten viele Tausende der neuen Lehre zu. Wahrend nun aber Luther auch sein Mönchsgewand ablegte und 1525 eine gewesene Nonne, Katharina von Bora, heirathete, schien der in Süd- und Mitteldeutschland ausgebrochene Bauernkrieg den Fortgang seiner Lehre noch einmal ernstlich zu gefährden, da seine Gegner die Quelle desselben aus der Schädlichkeit der Lehre Luthers ableiteten, während nur das Mißverständniß seiner Lehre von der innern Freiheit, die sie mit der staatlichen verwechselten, die Schuld davon trug. Frühere Aufstände der gedrückten Bauern in Schwaben hatte zum Theil nur der schwäbische Städtebund (seit 1488 von schwäbischen Fürsten und besonders von schwäbischen Städten geschlossen) unterdrückt; jetzt brach, zum Theil durch den Schwärmer Thomas Münzer veranlaßt, der schon in Zwickau wiedertäuferische Lehren und Gütergemeinschaft gepredigt hatte, im südwestlichen Deutschland, zuerst auf dem Gebiete des Abtes von Kempten, in drei hellen Haufen der Aufstand aus und erreichte nach der gräßlichen Ermordung des Grafen von Helfenftein bei Weinsberg seinen Gipfel, drang auch rasch nach Franken und dem Odenwald vor; in den zwölf Artikeln entwickelten die Bauern ihre Forderungen. Aber der Versuch, in Götz von Berüch.ingen mit der eisernen Hand, dem Schwager Sickingens, dem Aufstand Ordnung und verständiges Ziel zu geben, schlug fehl; Götz, die Wuth der Bauern zu zügeln unvermögend, dankte ab und nur durch das Schwert des Grafen Truchseß von Waldburg wurde der Aufstand in Schwaben und durch das des Churfürsten von der Psalz Ludwigs V. auch in Franken bezwungen. Indeß war es dem von einer Theokratie mit Gütergemeinschaft schwärmenden Thomas Münzer gelungen, in Mühlhausen in Thüringen ein solches Regiment auf kurze Zeit einzuführen, doch unterlag sein ungeordneter Bauern-hanfen bei Franken Hausen 1525 den Waffen der verbündeten Fürsten, vor Allem denen des Landgrafen von Hessen, Philipps des Groß-wüthigen; Münzers Widerruf feiner Irrthümer rettete ihn nicht vor der Hinrichtung. Luther hatte anfangs den Adel zur milden Behandlung der Bauern aufgefordert, auf die Nachricht von den von den Aufrührern verübten Gräueln aber die strengste Bestrafung derselben verlangt. Trotz dieser großen Gefahren breitete sich die Reformation unter dem Schutz der deutschen Landesfürsten immer mehr aus. Nach dem Tode des Churfürsten Friedrichs des Weisen 1525 führte sein entschiedenerer Bruder Johann der Beständige die Reformation in Kur
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