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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 134

1877 - Leipzig : Senf
13-1 Neuere Geschichte. über sie. Johann Friedrich vertrieb nicht nur Moritz aus seinem Lande, sondern nahm ihm auch sein eigenes Herzogthum. Da zog Karl V., nachdem er von den bezwungenen reichen oberdeutschen Städten große Geldsummen erpreßt, auch Würtemberg unterworfen hatte, rasch Moritz zu Hülfe und schlug bei Mühlberg den 24. April 1547 den Kurfürsten und nahm ihn gefangen. Die Unterwerfung der Festung Wittenberg erzwang der Kaiser durch die Bedrohung des Lebens des Kur« fürsten. Auch der Landgraf Philipp unterwarf sich bei Halle, nachdem ihm Leben und Freiheit zugesichert worden, doch behauptete der Kaiser, er habe nur zugesagt, ihn nicht mit ewigem Gefängniß zu bestrafen und behielt ihn in der Gefangenschaft, sein Sohn Wilhelm regierte statt seiner in Hessen. Der Kurfürst Johann Friedrich aber verlor den Kurhut und sein Land an das Oberhaupt der jüngeren albertinischen Linie, den Herzog Moritz von Sachsen; doch erhielten die Söhne des Kurfürsten, der in Gefangenschaft des Kaisers blieb, einige Theile von Thüringen mit Weimar, Jena, Eisenach und Gotha, wozu dann noch im spätern Nanmbnrger Vertrage Altenburg kam, auch der Anfall des größern Theils der noch im sechzehnten Jahr« hundert durch Aussterben der Besitzer erledigten Grafschaft Henneberg vermehrte das Erbe, das jetzt im Besitz der Großherzoge von Weimar und der Herzoge von Coburg-Gotha, Meiningen-Hildbnrg-hauseu und Altenburg, der Nachkommen Johann Friedrichs, ist. Carl mit dem Papst, der das Tridentiner Concil verlegte, es später auch völlig suspendirte, zerfallen, versuchte durch das Augsburger Interim 1548 die Religionsspaltung beizulegen; die Pro«-teftantcn sollten den Gebrauch des Kelches, die Ehe der Geistlichen und den Besitz der eingezogenen geistlichen Güter behalten, sich aber im übrigen fügen. Während hier der protestantische Theologe Agricola mitgewirkt hatte, gab auch der nachgiebige Melanchthon (f 1560) seine Zustimmung zum sogenannten Leipziger Interim des Kurfürsten Moritz. Heftiger Gegner dieser sogenannten Adiaphoristen war aber der Wittenberger Professor Flacius (genannt Jllyricus). Magdeburg widersetzte sich mit offener Gewalt und Moritz erhielt den Auftrag, es zur Unterwerfung zu zwingen. Erzürnt über den Kaiser, der feinen Schwiegervater, den Landgrafen Philipp, noch immer gefangen hielt, auch den Unwillen Ferdinands von Oesterreich bemerkend (dieser war nach 1530 auf Betrieb Karls zum römischen König d. H. zu seinem Nachfolger erwählt worden, sollte aber 1548 dieser Würde zu Gunsten Philipps, des Sohnes des Kaisers, entsagen, was jedoch nicht geschah) verbündete er sich im Stillen mit dem König Heinrich 11.
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