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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 150

1877 - Leipzig : Senf
150 Neuere Geschichte. An seinem Hose in Prag lebte der berühmte dänische Astronom Tycho de Brahe. Mit den Türken kam zwar nach langem Streit 3606 ein Friede zu Zitvatorok zu Stande, in dem sie auf den bisher gezahlten jährlichen Tribut verzichteten. Aber in Deutschland wurden die religiösen Zwistigkeiten wieder rege, 1582 wurde abermals ein Erzbischof von Cölln, Gebhardt, der sein Stift säcularisireu wollte, seiner Würde entsetzt und 1606 die Reichsstadt Donauwerth, in der eine Prozesssion der Katholiken gestört worden war, vom Herzog Max von Baiern eingenommen und zu einer bairischen Landstadt gemacht. Schon traten die Protestanten und Katholiken in Bündnissen einander gegenüber: das der Union unter dem Kurfürsten Friedrich Iv. von der Pfalz, und das der Liga, unter dem Herzog Max von Baiern. Da der Kaiser unthätig in Prag verweilte, nöthigte ihn sein Bruder, der Erzherzog Matthias, 1608 zur Abtretung aller Länder mit Ausnahme Böhmens. Die Gunst der meistens protestantischen Böhmen suchte sich nun der Kaiser durch Ertheilung des Majestätsbriefes 1609 zu erwerben, der ihnen Religionsfreiheit und das Recht, neue Kirchen und Schulen zu bauen, gewährte. Dennoch gelang es Matthias ihm auch 1611 die Regierung von Böhmen zu rauben, worauf der Kaiser länderlos 1612 in Prag starb. Unterdes? waren durch den Tod des letzten Herzogs von Jülich, Cleve und Berg, Johann Wilhelm, 1609 Streitigkeiten wegen der Erbfolge entstanden. Der Churfürst von Brandenburg, Johann Siegismund, als Gemahl der Anna, Tochter des blödsinnigen Herzogs von Preußen, Albrecht Friedrich und der Maria Eleonora, ältesten Schwester des verstorbenen Herzogs Johann Wilhelm, und Wolfgang Wilhelm, Sohn der Pfalzgräfin von Neuburg (an der Donau im jetzigen Baiern), der zweiten Schwester des letzten Herzogs von Cleve, Jülich und Berg, traten als die Haupterben auf. Als aber Kaiser Rudolph noch 1609 Jülich besetzen ließ, vereinigten sich die beiden Fürsten von Brandenburg und Pfalz-Neuburg zu gemeinschaftlichem Besitz und es gelang ihnen, mit Hülfe der Union die Kaiserlichen zu vertreiben. Als aber aus einer beabsichtigten Heirath des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm mit einer Tochter des Kurfürsten nichts wurde, trennten sich beide Fürsten in großer Erbitterung. Der Kurfürst wurde ref-ormirt und rief Holländer zum Beistände, der Pfalzgraf trat aber zur katholischen Religion über und wandte sich an Spanien um Hülse. Zwar schlossen sie jetzt, als Holländer und Spanier sich in ihrem neuen Erbe festsetzten, den Vertrag vou Tanten 1614, vermöge dessen Brandenburg: Cleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Neuburg aber Jülich und
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