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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 185

1877 - Leipzig : Senf
1. Zeitalter d. Reformation u. d. in ihrer Folge entgehet. Bewegungen. 185 durch den Frieden zu Oliva 1660 bestätigt. Seine späteren Kriege mit Frankreich und Schweden und den darin erworbnen-Kriegsruhm werden wir weiter unten sehen. Nach derntode des Herzogs von Liegnitz, Brieg und Wohlau 1675 sollte Brandenburg vermöge des Erbvertrages von 1537 diese Länder erhalten, der Kaiser Leopold 1. widersetzte sich aber, weil sein Vorfahr Ferdinand, König von Böhmen, den Erbvertrag nicht anerkannt hatte. Weil aber Friedrich Wilhelm auch Ansprüche auf Iägerndorf erhob, das Kaiser Ferdinand 11. nach der Schlacht auf dem weißen Berge 1620 und nach der Aechtung des brandenbur-gischen Inhabers dieses Fürstenthums, Johann Georg, an einen Fürsten von Lichtenstein gegeben hatte, so beruhigte der Kaiser den Kurfürsten durch die Abtretung des Schwiebuser Kreises. Doch hatte schon der Kurprinz, getäuscht vom kaiserlichen Gesandten, der ihm einredete, sein Vater Friedrich Wilhelm werde, beredt durch seine zweite Frau, die Stiefmutter des Kurprinzen, feinen Söhnen zweiter Ehe selbstständige Fürstenthümer einrichten, in einem besondern Vertrage dem Kaiser versprochen, bald nach seinem Regierungs-Antritt den Schwiebuser Kreis dem Kaiser zurückgeben, wenn dieser ihm verbürge, daß er in allen Ländern Friedrich Wilhelms folgen werde. So gab denn Friedrich 111. als Kurfürst 1694 den Schwiebuser Kreis an Oesterreich zurück und darauf sind die Rechte Friedrichs des Großen auf Schlesien, der wegen dieser Zurückgabe die alten Ansprüche erneuerte, zurückzuführen. Friedrich Wilhelm war einer der thätigsten und verständigsten Fürsten. Er herrschte mit königlichem Ansehen. Die unumschränkte Fürstengewalt, die er in seinen Ländern erwarb, gebrauchte er nur zu deren Wohl. Namentlich stürzte er in Preußen die Adelsgewalt, die hier seit 1525 im Bunde mit der Stadt Königsberg den Fürsten und das Land tyrannisirt hatte. Als nach dem Frieden von Oliva die preußischen Stände sich weigerten,' ihm unbedingt zu huldigen, ließ er den Schöppenmeister in Königsberg Rhode gefangen nehmen und in der Festung Peitz einsperren. Auch als er 1663 die Huldigung der preußischen Stände in Königsberg erlangt hatte, ließ er einen preußischen Edelmann von Kalkstein, der, um den Schutz Polens anzurufen, nach Warschau geflüchtet war, daselbst ausheben, nach brandenburgischem Gebiet bringen und hier als Landesverräter enthaupten. Bald kam Ruhe und mit ihr Wohlstand ins Land. Sicherheit gewährte das stehende Heer, das Friedrich Wilhelm gleich nach seinem Regierungsantritte gebildet hatte und das später unter seiner und Derslingers Anführung die ersten Lorbeeren in dem preußischen Kriegsruhm pflücken sollte. Auch eine preußische Seemacht wollte der Kurfürst schaffen, von den Hollän-
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