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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 188

1877 - Leipzig : Senf
188 Neuere Geschichte. bedeutend. Im siebzehnten Jahrhundert zur Zeit des Ausbruchs des dreißigjährigen Krieges zeigte Opitz (f 1639), der Stifter der ersten schlesischen Dichterschule, ein erfolgreiches Streben nach größerer Reinheit der Sprache; außerdem sind der lyrische Dichter Paulflem-ming und der erste beachtnngswerthe dramatische Dichter Gryphius, auch der Verfasser von Sinngedichten Log au zu nennen. Das Kirchenlied, in dem schon Luther mit Erfolg sich versuchte, fand in Paul Gerhard einen seiner vorzüglichsten Meister, auch der sinnvolle Angelus Silesius, der, ein Protestant, später Katholik wurde und Friedrich Spee aus Kaiserswerth, ein Katholik, der erste Bekämpfer der Hexenprozesse und darin ein Vorkämpfer von Thomasins, sind als Dichter von Kirchenliedern, letzterer in seiner Sammlung: Trntznachti-gal, zu beachten. Die Gräuel des dreißigjährigen Krieges wirkten auch aus den Ausschwung der deutschen Literatur fast ertödtend ein, die zweite schlesische Dichterschule bietet einen traurigen Beleg dazu. In der Bearbeitung der Wissenschaften wetteiferten besonders Deutsche und Jtaliäner miteinander, auch Franzosen und Engländer blieben nicht zurück. In der Mathematik, Physik und Astronomie sind zu nennen: Kopernicus aus Thorn (f 1543), der zuerst die Lehre von der Bewegung der Planeten um die Sonne ausstellte, der Däne Tycho de Brahe, derwürtemberger Kepler (f 1630), der zuerst die elliptischen Bahnen der Planeten nachwies und in den Sonnentafeln Copernicus' System weiter durchführte, der Jtaliäner Galilei, der Entdecker der Gesetze des Pendels und des Falls, sein Schüler Toricelli als Erfinder des Barometers, und Otto von Guericke, Bürgermeister von Magdeburg, der Erfinder der Luftpumpe. In der Mechanik war Peter von Hele als Erfinder der Taschenuhren in Nürnberg bekannt. In der Naturkunde und Medizin zeichneten sich aus: die Schweizer Theophrastus Paracelsus und Conrad Gessner, der Deutsche Georg Agricola, der erste bedeutende Mineraloge, der Italiäer Cardanus und der Erfinder der Theorie des regelmäßigen menschlichen Blutumlaufes, der Engländer Harvey. Als Philologen find bemerkenswerth: Sturm in Straßburg, Camerarius in Leipzig und Gruterus in Heidelberg, der Jtaliäner Muretus, ein vorzüglicher Latinist, die Franzosen: Lambinus, ein tüchtiger Kritiker, Heinrich und Robert Stephanus (zwei gelehrte Buchdrucker), der Polyhistor Scaliger, der Kritiker und Ue-6 ersetz er Casanbonns aus Genf und der Linguist Salmasius, endlich in den Niederlanden, wo auf der neugegründeten Universität von Leiden das Studium der Philologie rasch emporblühte: Lipsius,
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