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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 217

1877 - Leipzig : Senf
11. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 217 von Schleswig-Holstein anzuerkennen. Noch in demselben Jahre eilte er nach Jngermannland und schlug angeblich mit 8000 Schweden 80000 Russen bei Narva, worauf er 1701 in Polen einbrach, nachdem König August die Belagerung von Riga bald aufgehoben hatte. Unter beständigen Verlusten der Sachsen, die August in sein Königreich gezogen hatte, denn die Polen, obgleich sie die Eroberung Lieflands wünschten, gewährten ihm keine Unterstützung, drang er nach Warschau und siegte 1702 bei Clissow in der Nähe von Krakau und 1703 bei Pnltnsk. Umsonst bot August den Frieden mit wichtigen Abtretungen, Karl gewährte ihn nicht, August selbst sollte entthront werden, weil er, als Wahlkönig, sich vermessen hatte, einen Erbkönig zu bekriegen. 1704 erhob er den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszcinski, zum Könige und drang 1706, nach dem Siege über den tüchtigen sächsischen Feldherrn Schulenburg bei Fraustadt, in Sachsen ein. Indem er hier sein Hauptquartier in Altranstädt bei Leipzig aufschlug (nach seiner Sitte, auf Dörfern und Landgütern seine Soldaten lagern zu lassen, um sie nicht zu verweichlichen), zwang er den König August 1706 zum Frieden von Altranstädt, dessen Bedingungen er noch verschärfen wollte, als er wenige Tage darauf erfuhr, daß ein schwedisches Heer unter Mardefeld von den Russen und Sachsen bei Kalisch geschlagen worden war. August behielt nur den Königstitel, er mußte Stanislaus Leszcinski anerkennen und ihm in einem eignen Briefe zur Thronbesteigung Glück wünschen. Patknl, Gesandter des Czaren in Dresden, wurde ihm ausgeliefert und mit Verachtung des Völkerrechts auf dem Rückzüge der Schweden durch Polen grausam hingerichtet. Zugleich wurde Sachsen zwar durch eine strenge Kriegszucht vor Plünderung geschützt, mußte aber eine starke Kriegssteuer zahlen. 1707 brach Karl gegen seinen dritten Feind, den Czaren Peter, auf, den er seit der Schlacht von Narva ganz vernachlässigt hatte, der aber in dieser Zeit immer mehr Mittel gefunden hatte, sein Heer zu disci-pliniren und an den Krieg mit europäischen Truppen zu gewöhnen, und der auch einige Ostseeprovinzen bereits den Schweden entrissen hatte. 1703 hatte er als neue Hauptstadt seines Reichs nicht weit von der Newamündung St. Petersburg gegründet und damit seinen festen Entschluß ausgedrückt, die Ostseeküsten nicht mehr aufzugeben. Karl er-zwanz sich durch das Gefecht bei Holofczin unweit Mohilew den Uebergang über den Dniepr, ließ sich aber dann vom Hettmann der saporogischen Kosaken in der Ukraine, Mazeppa, einem gebornm Polen, bewegen, statt gerade östlich auf Moskau zu ziehen, in südöstlicher Richtung nach der Ukraine vorzudringen, von wo er dann im künftigen 28
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