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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 218

1877 - Leipzig : Senf
218 Neuere Geschichte. Jahre mit größern Kräften gegen Moskau vordringen wollte. Mazeppa wollte nämlich mit Karls Unterstützung sich von Petern unabhängig machen. Aber Löwen Haupt, der mit 8000 Mann und großer Bagage dem Könige aus Liefland znrhilse heranzog, wurde bei Li esna südöstlich von Mohilew von überlegnen Truppen der Russen angegriffen und erreichte Karln erst nach Verlust seiner ganzen Bagage und mit kaum der Hälfte seines Heeres. Die saporogischen Kosaken waren ferner von Mazeppa abgefallen, so daß dieser, wie ein Flüchtling, nicht wie ein mächtiger Verbündeter, bei Karln erschien. Karl brachte den wegen seiner Kälte so schrecklich bekannten Winter von 1709 in der Ukraine zu und litt mit seinem Heere die größten Entbehrungen. Als er nach Eintritt des Frühjahrs sich dann zum Herrn des festen Poltawa machen wollte, eilte Peter mit einer großen Macht zum Entsatz herbei und Karl, schon vorher verwundet und nur in einer Sänfte an der Schlacht theil-nehmend, erlitt hier den 8. Juli 1709 bk entscheidende Niederlage bei Poltawa. Er selbst flüchtete über den Dniepr zu den Türken, das Heer aber ergab sich, noch 18000 Mann stark, unter Löwenhaupt muth-los den Russen. Karl lagerte mit seiner Begleitung, einigen hundert Schweden und Polen, bei Bender und wurde von den Türken aufs gastfreund^ lichste aufgenommen und wegen seiner Tapferkeit höchst achtungsvoll behandelt. Auch gelang es ihm, den Sultan zu einem Kriege gegen den Ezaaren zu bewegen, er wollte mit einem Heere von 100000 Monn über Moskau nach Schweden zurückkehren. Peter beging eine ähnliche Unbesonnenheit wie Karl, mit einem nicht zahlreichen Heere drang er tief in die Moldau ein, dahin vom Fürsten Kantemir gelockt. Aber als er nun von einer zahlreichen türkischen Armee eingeschlossen, ohne Lebensmittel, einem gewissen Untergange entgegensah, rettete ihn die Klugheit seiner Frau Katharina, die, aus niederem Stande in dem liefländischen Städtchen Marienburg geboren, durch die Vorzüge ihres Körpers und ihres Geistes Peters Frau geworden war. Sie bestach den habsüchtigen türkischen Großvesir, daß dieser dem Ezaaren im Frieden am Pruth 1711 gegen die Zurückgabe von Asow freie Rückkehr nach Rußland gestattete. Der erzürnte Karl bewirkte zwar die Entsetzung des bestechlichen Großvesiers, zu einem neuen Kriege mit Rußland aber konnte er den Sultan nicht mehr vermögen. Im Gegentheil zerfiel er mit der Pforte und nach der Erstürmung seines Lagers bei Bender im Februar 1713 gefangen, wurde er nach Demirtafch, dann nachdemotika bei Adrianopel gebracht, wo er mit geringem Aufwande von der Pforte unterhalten, aber auch nicht mehr mit Aufforderungen,
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