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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 224

1877 - Leipzig : Senf
224 Neuere Geschichte. schenskischen Garde einige hundert Mann zu bewegen, ihr zu folgen, den 25. November 1741 und die Regentin mit ihrem Gemahle verhaften zu lassen. Sie wurden, zugleich mit Münnich, ins Exil nach Sibirien verwiesen, der unglückliche Iwan aber in einen Kerker nach Schlüsselburg gebracht. Elisabeth regierte von 1741—1762. Auf den großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm folgte 1688 sein Sohn Friedrich Iii., wohlwollend, aber derprnnksucht ergeben. Daß er den Kreis Schwiebns dem deutschen Kaiser Leopold zurückgab, ist schon erwähnt worden, sein Enkel Friedrich der Große behauptete später, daß durch die Zurückgabe von Schwiebns auch die Ansprüche Brandenburgs auf Liegnitz, Brieg, Wohlan und Jägerndorf wieder verbindlich geworden wären. Auch zu den Kriegen Leopolds mit Franzosen und Türken stellte der neue Kurfürst zahlreiche Hilfstruppen. Dafür strebte er nach dem Erwerb des Königstitels für Preußen, um so eifri-ger, als zwei benachbarte Fürsten denselben erworben hatten, denn der Erbstatthalter Wilhelm 111. von Holland war 1689 König von England geworden und der Kurfürst von Sachsen August 11. König von Polen 1696. Sein sonst verdienstvoller Minister Dankelmann wurde, als er sich dem Streben nach der Königswürde abgeneigt zeigte, entlassen. Endlich gelang es Friedrich, den Kaiser angeblich durch die Unterstützung von dessen Beichtvater, dem Jesuiten Wolf, in die Einwilligung zur Errichtung des neuen Thrones in Preußen durch den sogenannten Kronenvertrag von 1700 zu bewegen, worin Friedrich besonders versprach, während seines Lebens in allen Kriegen Oesterreich zu unterstützen. Friedrich 111. setzte sich darauf, als erster König in Preußen Friedrich I. genannt, in Königsberg am 18. Januar 1701 die Königskrone auf und stiftete zum Andenken an diese Krönung den schwarzen Adler-Orden und das Waisenhaus in Königsberg. Dänemark, Schweden, Rußland, England und die Niederlande erkannten sogleich die neue Königswürde an, 1713 auch Frankreich und Spanien. Polen, der Papst und der deutsche Orden, der ausdrücklich von Mergentheim aus protestirte, thaten dies nicht oder zögerten lange damit, der Papst erkannte die neue Köuigswürde erst 1786 nach dem Tode Friedrichs des Großen an. Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophia Charlotte, eine hannöversche Prinzessin und Freundin des Philosophen Leibnitz, versammelte einen Kreis von Gelehrten um sich, die Universität Halle wurde 1694 gestiftet, auch in Berlin die Akademie der Wissenschaften. An dem nordischen Kriege nahm Friedrich Iii. keinen Antheil, doch erlitt daö neue Königreich außerordentlichen Schaden durch eine große Hungersnoth und Pest, die 1709 aus dem benach-
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