Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neue Geschichte - S. 226

1877 - Leipzig : Senf
226 Neuere Geschichte. überlebte das Unglück von Jena und Auerstädt 1806 nicht. In seiner Politik hing Friedrich Wilhelm treu an dem Kaiser, nur einmal und auf kurze Zeit wurde er durch das Herreuhausener Bündniß von 1725 für Georg 1. von England, seinen Schwiegervater, und für Frankreich gewonnen. Es gelang dem schlauen österreichischen Gesandten Seckendorf, den König ganz im Interesse Oesterreichs zu leiten, namentlich auch die Heirath des Kronprinzen mit der Prinzessin von Braun-schweig-Bevern Elisabeth Christine zu bewirken, gegen die Neigung des Kronprinzen, der eine Tochter Georgs 11. von England, Amalie, liebte. Als Friedrich Wilhelm im Kriege von 1734 den Kaiser, wie dieser glaubte, nicht hinlänglich unterstützt hatte, scheute sich Karl Vs. nicht, seine, dem Könige vertragsmäßig gegebene, Zusicherung, nach dem Aussterben der Linie P falz-Nenbnrg und der Beerbung derselben durch Pfalz-Sulzbach (erfolgte 1744) der Krone Preußen wenigstens Berg, wenn nicht auch Jülich, zu verschaffen, zu brechen und in einem geheimen Vertrage mit Frankreich bei eintretendem Todesfälle sich dahin zu vereinigen, daß das Haus Psalz-Sulzbach in der Erbfolge in diesen Ländern geschützt werden solle. Seinen ältesten Sohn, den Kronprinzen Friedrich, ließ der König streng erziehen, besonders als er bei ihm eine weniger straffe militärische Haltung und Neigung zur Weichlichkeit und gelehrten Beschäftigungen zu entdecken glaubte. Als der Kronprinz darauf mit Katt und Keith bei Gelegenheit einer Rhein-Reife zu entfliehen suchte, wurde dieser Fluchtversuch 1730 entdeckt, der Kronprinz auf die Festung Küftrin gebracht und durch ein Militärgericht zum Tode verurtheilt, aber die Ausführung dieses schrecklichen Urtheils unterblieb, weil nicht nur auswärtige Fürsten, auch der Kaiser, sondern auch hohe preußische Generale, vor allen der alte Dessauer, laut dagegen Einsprach erhoben. Dagegen wurde vor den Fenstern seines Gefängnisses der Genosse der Flucht Katt hingerichtet, Keith war entflohen. Der Kronprinz mußte nach seiner Befreiung aus dem Gefängnisse in der Domänen-Kammer der Küstriner Regierung arbeiten, erst bei der Vermählungsfeier seiner ältesten Schwester, der von Friedrich so geliebten Prinzessin Wilhelmine von Baireuth, durfte er im November 1731 nach Berlin kommen und erst nach seiner Verheiratung mit der Prinzessin von Braunschweig-Bevern 1733 erhielt er 1734 einen besondern Wohnsitz in Rheinsberg, wo er nun, mit seinem Vater ausgesöhnt, bis zu seiner Thronbesteigung 1740, im Umgange von Gelehrten und literarischen Bestrebungen zugewandt, aber den militärischen Pflichten nicht weniger obliegend, seine Zeit zubrachte. Hier schrieb er gegen Macchiavellis Buch il principe seinen Autimacchiavell,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer