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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 242

1877 - Leipzig : Senf
242 Neuere Geschichte. deckt worden war, wurde es von den Nachbarn nicht länger geduldet und ging unter. 1759 brach zuerst der Sturm gegen die Jesuiten in Portugal los, als man sie der Mitwissenschaft an einem Mordversuche gegen den König beschuldigte; ihr Feind Pombal, Minister und Anhänger der französischen Philosophie, verbannte sie. 1764 traf sie dasselbe Schicksal in Frankreich, als ein Marseiller Handlungshans die Wechsel des Jesuitenpaters la Valette, der auf einer Station in Westindien gewinnbringenden Handel betrieb, auf mehrere reich beladene, von ihm für jenes Haus befrachtete, Schiffe angenommen hatte, während des siebenjähriger! Krieges nahmen die Engländer die Schiffe weg und la Valette weigerte sich jetzt, die gezogenen Gelder zurückzuerstatten Das Pariser Parlament, das den Prozeß zu führen hatte, erzwang die Einsicht in die Statuten des Ordens und auf Grund derselben wurde er 1764 von der französischen Regierung ans Frankreich ausgewiesen. 1767 wurde der Orden auch aus Spanien durch den freisinnigen Minister Karls 111., Aranda, vertrieben. Das Königreich beider Sicilien und Parma folgten, vergebens schleuderte Papst Clemens Xiii. einen Bannstrahl gegen den Herzog dieses kleinen Landes. Sein Nachfolger, der gemäßigte Clemens Xiv. (Ganganelli), von 1769—1774, hob durch die berühmte Bulle: dominus ac redemptor noster 1773 den Jesuitenorden auf. Indeß duldete Friedrich der Große denselben in seinem Staate und in Rußland blieb er bis unter Alexander 1., der ihn erst nach dem zweiten Pariser Frieden aus Rußlaud verwies, nachdem er schon 1814 von Pius Vii. gleich nach dessen Rückkehr durch die Bulle solicitudo oinnium ecclesiarum wieder hergestellt war. Der neue Kaiser Joseph Ii. (1765—1790), Sohn von Franz I. und der Maria Theresia, glaubte Friedrich den Großen auch in dem Streben nach Vergrößerung seines Staates nachahmen zu müssen, obgleich der große Umfang feiner Staaten, verglichen mit dem von Preußen, ihn hätte davon abwenden müssen. Als 1777 mit Max Joseph die jüngere in Baiern refibtrenbe Linie des Hauses Wittelsbach ausgestorben war, suchte er mit Ausschließung der ältern Linie dieses Hauses in der Knrpsalz sich den Besitz von Baiern durch sehr zweifelhafte Ansprüche zu sichern und besetzte es schnell. Mit dem verschwenderischen Kurfürsten von der Pfalz, Karl Theodor, der keine erbberechtigten Kinder hatte, hatte er schnell ein diesem Vortheilhaftes Abkommen geschlossen. Aber Friedrich trat dazwischen und forderte den Herzog Karl von Psalz-Zweibrückeu, der nach Karl Theodors Tode der nächstberechtigte Erbe war, zum Widerspruch auf und verhieß ihm Preußens Unterstützung. Da Oesterreich nicht zurückwich, so
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