Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neue Geschichte - S. 243

1877 - Leipzig : Senf
Ii. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 243 entstand von 1778—1779 der bairische Erbsolgekrieg, in welchem Sachsen (unter Friedrich August vou 1763—1827) mit Preußen verbündet war, der aber ohne Schlachten verlief und schon 1779 durch den Frieden zu Tescheu geendigt wurde, weil damals Rußland, mit Preußen verbündet, mit einem Dazwischentreten gegen Oesterreich drohte und weil Maria Theresia im Frieden ihre Regierung beschließen wollte. Oesterreich gab ganz Baiern an Karl Theodor zurück, mit Ausnahme des Jnnviertels mit der Stadt Braunan; Preußen erhielt die Zusage, seine Erbfolge in Bairenth und Anspach bei dem zu erwartenden Aussterben der Markgrafen dieser Länder (die aus einer jüngeren hohen-zollernschen Linie seit 1603 stammten) von Oesterreich nicht behindert zu sehen. Als wenige Jahre aber dennoch Joseph den genußsüchtigen Karl Theodor zu einer Einwilligung in eine Eintauschung Baierns gegen die österreichischen Niederlande, jedoch mit Ausnahme von Luxemburg, die ein Königreich bilden sollten, bewogen hatte und Rnßland, damals mit Oesterreich verbündet, diesen Plau begünstigte, scheiterte derselbe an dem energischen Widersprnche Preußens. So hat Friedrich dem jetzigen bairischen Königshause (welches, früher die Pfalz-Zweibrücker Linie, seit 1799 in Baiern herrscht) sein Erbland erhalten. Da die unruhige Vergrößerungslnst Josephs 11. Besorgnisse erregte, der Kaiser sich auch Eingriffe in die Reichsverfassnng erlaubte, so stiftete Friedrich im Verein mit den Kurfürsten von Sachsen und Hannover 1785 zur Erhaltung der deutschen Reichsversassung den deutschen Fürstenbund, dem bald sehr viele deutsche Fürsten, auch der erste geistliche katholische Fürst, der Erzbischof von Mainz, beitraten. Denselben zu einer Erneuerung und Umgestaltung der alten verrotteten Verfassung umzugestalten, wurde Friedrich vielleicht nur durch seinen Tod 1786 den 17. August verhindert. Friedrich vergrößerte seinen Staat von 2200 auf 3600 □Meilett, die Zahl der Bewohner desselben stieg von 27z auf 5vr Millionen, Außer Schlesien 1742 und Westpreußen 1772 hatte er noch 1744 nach dem Aussterben des Fürstenhauses in Ostsriesland, dieses durch seine Lage am Meere für Preußen höchst wichtige Land, worauf der Kaiser Leopold schon 1694 dem Brandenburgischen Kurfürsten Anwartschaft ertheilt hatte, in Besitz genommen. Ein noch immer als Großmacht so kleiner Staat konnte nur durch ein großes schlagfertiges Heer und durch strenge Ordnung in den Finanzen in den Stand gefetzt werden, seine Stelle unter den Großmächten zu behaupten. Das Heer brachte Friedrich nach dem siebenjährigen Kriege auf 200000 Mann und hielt es in stets schlagfertigem Zustande; der Staatsschatz, der bei dem Tode sei-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer