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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 264

1877 - Leipzig : Senf
264 Neuere Geschichte. schaftlicher Forschung sie anbauten, in England und besonders in Frankreich die oben geschilderte, dem Bestehenden feindliche Richtung und war nur im Verneinen stark. Dahin gehören in England: der als Atheist verfolgte Philosoph Ho bbes (t 1679), der materialistische Philosoph Locke (f 1704), der Religionsspötter Shaftesbury (f 1713), der Enkel des bekannten Mitgliedes des Cabalministerinms von 1670, bei den Franzosen: Bayle fl706, der als skeptischer Kritiker diebahn brach, Jean Jacques Rousseau, V oltaire, Diderot und d'alem-b-ert, die meistens jedoch den Namen Philosophen nach dem in Deutschland herrschenden Begriff kaum in Anspruch nehmen können. In Deutschland wurde Immanuel Kant (f 1804 in Königsberg) der Schöpfer der kritischen Philosophie, der gegenüber Hamann (f 1788), Her-der und der sich selbst den Denkgläubigen nennende Friedrich Heinrich Jacobi (f 1819) als Verfechter der Gefühlsvertiefung im Glauben auftraten. In Kants Richtung wirkte anfangs Schelling; Fichte, bekannter durch seine Reden an die deutsche Nation, die er in der tiefsten Erniedrigung von Deutschland mitten unter Franzosen in Berlin 1808 unerschrocken als Patriot hielt, schuf die Wissenschaftslehre. Die weitere Ausbildung der Philosophie durch Hegel gehört ganz ins neunzehnte Jahrhundert. Die Geschichte, nun nicht mehr allein von Jtaliänern und Spaniern in ihrer Nationalliteratur angebaut, wurde bei den Engländern am meisten der Klassicität zugeführt; Hunte, der die Geschichte Englands schrieb (f 1776), Robertson (schrieb die Geschichte Karls V., er starb 1793) und Gibbon (+ 1794), der Verfasser der Geschichte des Verfalls des römischen Reichs, fanden keine Nebenbuhler bei den andern Völkern. Zugleich glänzten bei den Engländern Pitt, Graf von Chatam und Burke als politische Redner. Letzterer bekämpfte mit demselben Eifer die französische Revolution, mit welchem er die nordamerikanische vertheidigt hatte. (In der Staatswirthschaftslehre war noch Adam Smith ausgezeichnet). Bei den Deutschen war Schlö-zer als Forscher achtungswerth (f 1809), dann glänzten Spittler (f 1810) zuerst als Geschichtsschreiber bei den Deutschen durch Gewandheit des Styls und klare Darstellung und Johannes von Müller (t 1809) durch seine außerordentliche Gelehrsamkeit und durch einen oft gehobnen Styl in seiner Schweizergeschichte. Als Staatslehrer ist Justus Möser (f 1794) in seinen patriotischen Phantasien zu beachten. Die Jtaliäner hatten an Mnratori einen gelehrten Geschichtsforscher, der aber nur lateinisch schrieb. In der Staatswissenschaft waren in Italien Vico und Filangieri ausgezeichnet. Bedeutend
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