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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 289

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 289 5. Zeit des Direktoriums, vom 26. Oktober 1795 bis zum 9. November (18. Brumaire) 1799. Das Direktorium begann mit neuen Finanzmaaßregeln im Innern, um den fast erloschnen Credit wieder herzustellen, und mit imponirenden kriegerischen Unternehmungen nach Außen. Statt der ganz werthlos gewordnen Assignaten, die nur im Allgemeinen die Nationalgüter als Unterpfand für das Papiergeld bezeichneten, traten die Territorialmandate, die, jedes besonders, den Namen eines bestimmten Nationalgutes als Unterpfand hatten. Nach Außen wurden drei Heere aufgestellt: am Niederrhein unter Jourdan, am Oberrhein unter Moreau und in Italien unter Bonaparte; sie sollten alle drei gegen Wien vordringen und hier vereinigt den deutschen Kaiser zum Frieden zwingen. Anfangs war das Vordringen auch der beiden ersten dieser Armeen siegreich, schon war Jourdan bis an die Naab nahe der böhmischen Gränze vorgedrungen und Moreau hatte nach einander Baden, Wmemberg und Baiern überwältigt und zu Verträgen genöthigt und war in München eingezogen. Aber jetzt erschien der erst vierund-zwanzigjährige Erzherzog Carl, Bruder des Kaisers Franz H., als neuer Feldherr bei den Oesterreichern und traf Jourdans Armee mit verderblichen Schlägen am Ende des Augusts und bei Würzburg am 3. September 1796. In wilder Unordnung eilten die Franzosen zurück, zugleich von den über ihre Raubsucht erbitterten Bauern und den Oesterreichern verfolgt und nur elende Trümmer derselben erreichten den Niederrhein. Auch Moreau, nun von vorne und vom linken Flügel bedroht, trat jetzt einen gefährlichen Rückzug an, namentlich durch den Höllenpaß im Schwarzwald, den er aber ohne bedeutenden Verlust mit Geschicklichkeit ausführte. Nur Bonaparte fesselte in Ita-lken das Glück beständig an seine Fersen. Sechsundzwanzig Jahre alt, zeigte er ein überlegnes Feldherrntalent, worin rasche Kühnheit und Berechnung gleich bemerkbar waren, zugleich benutzte er schonungslos die Mittel der besetzten Länder. Gegenübergestellt den Piemontesen und Oesterreichern, gewinnt er im April 1796 die Schlachten von Monte-notte, Millrsimo und Dego, trennt die beiden feindlichen Armeen und zwingt den König von Sardinieu zum Frieden, in dem er Savoyen und Nizza an Frankreich abtritt. Nach dem so sehr gefeierten Uebergang über die Adda bei Lodi den 10. Mai 1796 besetzt er Mailand und beginnt die Belagerung von Mantua. Die kleinen Herzoge von Parma und Modena erkaufen sich den Frieden mit Geld und Auslieferung werthvoller Gemälde, welche die Bildergallerie in Paris schmücken sollten, aber um Mantua entstehen die hartnäckigsten 37
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