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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 307

1877 - Leipzig : Senf
Iii. Französische Revolution und deren Folgen. 307 die Regierung von Portugal sich geweigert hatte, ihre Häfen den Engländern zu verschließen; der portugiesische Hof (statt der wahnsinnigen Maria Franziska, der Tochter Joseph Emannelö, regierte ihr Sohn Johann als Prinzregent) flüchtete sich nach Brasilien. Das seit 1802 neu errichtete Königreich Hetrnrien in Italien vereinigte Napoleon 1808 mit seinem Staate, der beraubten Königsfamilie wurde als Ersatz dafür ein Drittel von Portugal versprochen, das sie nie erhielt. Auch der Papst Pius Vii. verlor 1808 Ancona mit dem ganzen Ufer des adriatischen Meeres, angeblich, weil er das Continentalfystem nicht streng durchführte. Am auffallendsten waren die Gewaltschritte des Imperators gegen Spanien. Hier herrschte der schwache Carl Iv., Sohn Carls 111. (von 1788—1808), beherrscht von seiner Gemahlin und deren Günstling Godoy, dem Friedensfürsten. Noch 1807 hatte letzterer den Prinzen von Asturien Ferdinand, der seiner Macht widerstrebte, verhaften lassen. Als aber die Anzahl der angeblich nach Portugal bestimmten Franzosen sich in Spanien immer mehrte und das Volk, dem der Friedensfürst aufs äußerste verhaßt war, eine Flucht des Hofes nach Amerika, ähnlich wie in Portugal, vermuthete, wurde durch einen Aufstand desselben am 18. März 1808 der König zur Abdankung gezwungen und fein Sohn, der nur mit Mühe Godoys Leben retten konnte, bestieg als Ferdinand Vii. den Thron. Aber Napoleon versagte seine Anerkennung und nachdem er den jungen König nach Bayonne gelockt, wohin auch Karl Iv. mit der Königin und dem Friedensfürsten sich begeben hatten, erlangte er von ihnen, von Ferdinand Vii. nur nach Drohungen von Gewalt, in der ersten Hälfte des Mais 1808, daß sie auf den Thron von Spanien und Indien verzichteten. Die Krone dieser Länder übertrug er seinem Brnder Joseph, der dafür Neapel an Mittot übergab, das diesem gehörige Großher-zogthum Berg gob Napoleon später einem minderjährigen Sohne des Königs Ludwig von Holland, führte aber vorläufig selbst die Regierung davon. Aber das spanische Volk war nicht gesonnen, solche Gewolt-maoßregelit ruhig zu ertragen, obgleich Napoleon sie ihm durch die Abschaffung der Inquisition und die Einführung der neueitropäischen Cultur versüßen wollte. Nachdem schon den 2. Mai ein Ausstand in Madrid ausgebrochen war, den der Befehlshaber der französischen Kriegsmacht Mitrat nur nach vielem Blutvergießen niederschlagen konnte, brach auf die Kunde von der Entthronung ihrer Königsfamilie ein Ge-fammtaufstand der Spanier auf. Ein spanisches Heer unter La Ro-tnana, zur Abwehr der Engländer von Napoleon noch den dänischen Inseln gesandt, fotib auf englischen Schiffen feinen Weg noch der Hei-
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