Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mittlere und neue Geschichte - S. 377

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 377 Bund, ähnlich dem von 1815, zu treten habe. Diese Absicht fand bet den Süddeutschen und namentlich bei den Oesterreichern entschiedenen Widerspruch; als aber die Auflösung des österreichischen in Kremsier tagenden Parlaments erfolgt und eine octroyirte Verfassung für Oesterreich am 4. März 1849 erlassen war, trug Welker, bis dahin dem preußischen Kaiserthum, das an die Spitze des neuen deutschen Bundesstaates gestellt werden sollte, entschieden feindlich, am 12. März auf die Uebertragung der Kaiserwürde an Preußen an. Nachdem darauf die Nationalversammlung die neue deutsche Verfassung vollendet hatte, wurde am 28. März der König von Preußen zum erblichen Kaiser von Deutschland gewählt, aber der König machte die Annahme dieser Würde, einer Deputation von Frankfurt gegenüber, von der Zustimmung der Fürsten abhängig und deutete die Beanstandung der Reichs-Verfassung an, die dem Könige nur ein aufschiebendes Veto zugestand. Am 28. April wurde die Kaiserwürde entschieden von ihm abgelehnt, die Fürsten dagegen zur Berathung einer neuen Verfassung nach Berlin eingeladen. Die zweite Kammer in Berlin wurde auf ihren Beschluß, daß die Fortdauer des Belagerungszustandes ohne ihre Einwilligung ungültig sei, aufgelöst und die erste vertagt. Es brachen aber Bewegungen für die neue deutsche Reichsverfassung in Westphalen und in der Rheinprovinz ans, die, freilich kaum ausgebrochen, auch schon niedergeschlagen wurden; aber nun folgten im Königreich Sachsen, in der bairischen Pfalz und in Baden zum Theil anfangs glückliche Aufstände für dieselbe, in Baden namentlich ein Abfall des Militärs, worauf der Großherzog sich flüchtete. Doch die preußische Regierung griff überall mit Kraft und mit Glück ein. Der Aufstand in Dresden wurde mit preußischer Hilfe vom 6.—9. Mai niedergeworfen und dann ein preußisches Heer unter der persönlichen Anführung des Prinzen von Preußen nach der bairischen Rheinpfalz und Baden entsendet, um, im Verein mit einem von der deutschen Centralgewalt aufgestellten Heere unter dem Oberbefehl des preußischen Generals Penker, daselbst den Aufstand niederzuwerfen. Die Rheinpfalz wurde zuerst von den Preußen erobert und dann auch am 20. Juni bei Waghäusel vom Prinzen von Preußen ein entscheidender Sieg über die Badener und Freischärler, an deren Spitze wieder der Pole Mieroslawski stand, erfochten. Nach der Einnahme von Rasladt wurde die Regierung des Großherzogs wieder hergestellt. In Frankfurt hatte nach dem Rücktritte Gagerns vom Ministerium zwar der Reichsverweser noch ein neues Ministerium gebildet, da aber Oesterreich und Preußen ihre Abgeordneten abriefen und dieselben nun 48
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer