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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 398

1877 - Leipzig : Senf
398 Neuere Geschichte. König hat es erklärt und Preußens Seemacht kann nur dadurch gedeihen), daß die militärische, maritime und commercielle Verbindung der Herzogtümer mit Preußen eine feste sein muß. Preußen allein kann sie schützen und Preußen bedarf deshalb auch der Pfänder der Treue, die preußische Seemacht, deren Gedeihen jeder deutsche Patriot innig wünschen muß, kann nur im Besitz der herrlichen Häsen dieser Länder, vor allen Kiel's, die Machtentfaltung erlangen, deren sie noch sehr bedarf, da jetzt kein Großstaat, also auch Preußen nicht, ohne eine geachtete Marine bestehen kann. Seit fünfzig Jahren zuni ersten Mal hat Preußen und zwar in einem nicht aus Herrschsucht begonnenen, sondern in einem wegen beschimpfter deutscher Ehre nothwendigen, Kriege durch sein Schwert eine ihm längst gebührende Machterweiteruug gewonnen und das Volk wird seine Regierung in der Behauptung derselben gern unterstützen. In Ostindien war das colossale Reich der englisch-ostindischen Compagnie durch die Einverleibung von N agpor 1854 und von Auhd 1856 noch bedeutend gewachsen. Aber die Erwerbung dieses letzter« Landes, eines bisher immer treuen Vasallenstaates der Engländer, erregte unter den zahlreichen entlassenen fürstlichen Beamten eine hef-- tiae Erbitterung. Die Einführung der Enfieldbüchse und der mit Rindertalg und Schweinefett bestrichenen Patronen derselben wurde be> nutzt, um die Wuth der einheimischen Soldaten, der Seapoys, grö-ßerntheils der Brahminentaste angehörend, der ihre Religion die Be rührnng von Fett verbietet, zu erregen und obgleich nun die Regierung den Befehl erließ, die neuen Patronen nicht zu vertheilen, erfolgte am 10. Mai 1857 im Mirut der Ausbruch der Empörung der Seapoys. Mohammedaner und Hindus vereinigten sich zum Aufstande gegen England, die ersteren waren wegen ihrer kriegerischen Tüchtigkeit die gefährlichern. In Delhi wurde der daselbst noch äußerlich geehrte Nachkomme des Großmoguls Muradscha Schach auf den Thron erhoben, ganz Bengalen stand ans, aber die Präsidentschaften Madras und Bombay blieben fast ganz ruhig. Aus religiösem Haß machten auch die Bewohner des Peudschab, die Sihks, nicht gemeinsame Sache mit den Hindus, sie blieben England treu und dies war der erste Schlag gegen den Aufruhr. Ein anderer war die Erstürmung von Delhi durch die Engländer unter Wilsou am 20. September. Am heftigsten war der Kampf in dem kriegerischen Auhd. ^Lawrence, in der Hauptstadt Lucknow eingeschlossen, fürchtete das L-chicksal der uiv glücklichen Besatzung von Eawnpore unter dem Obersten Wheeler, die nach der tödtlichen Verwundung ihres Führers capitulirt hatte,
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