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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 485

1877 - Leipzig : Senf
Iv. Die Geschichte vom Juli 1867 bis Juli 1871. 485 14 Stimmen (so viel haben zusammen Baiern, Sachsen und Würtem-6erg im Bundesrath) sollte jede Verfassungsveränderung verhindern, während nach dem 78. Artikel der norddeutschen Bundesverfassung zur Verfassungsänderung eine Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen nöthig war. Dennoch ist das einheitlicke Heerwesen in der Haupt-sache gesichert und die Erhaltung und Vergrößerung der Marine eine Sache von ganz Deutschland geworden. Der norddeutsche Reichstag und die süddeutschen Kammern (in Würtemberg hatte man Neuwahlen deshalb ausgeschrieben) billigten die Verträge, zuletzt geschah dies nach scharfen Verhandlungen in Baiern. In Spanien, wo Regierung und Cortes ruhig die dem Nationalstolz von Napoleon im Juli 1870 widerfahrene Beschimpfung eingesteckt hatten, wurde am 16. November, wieder unter thätiger Mitwirkung von Prim, der zweite Sohn des Königs von Italien, Amadeus, Herzog von Aosta, zum König gewählt. Er nahm die Krone an und landete im December in Spanien; Prim wurde kurz vor seiner Landung durch einen meuterischen Angriff getödtet. Die Ohnmacht Frankreichs wurde von Rußlands Kaiser benutzt, um zu erklären, daß Rußland ferner den Artikel des Pariser Friedens von 1856, der ihm das Halten einer Kriegsflotte ans dem schwarzen Meer untersage, nicht mehr anerkenne. Die Umstände waren günstig und in einer auf Bismarks Vorschlag in London zusammengetretenen Conserenz setzte Rußland im Anfange des Jahres 1871 seine Absicht durch. Im Präliminarfrieden von Versailles, den Tbiers, an die Spitze der französischen Regierung von der neuen konservativ gesinnten Nationalversammlung in Bordeaux gestellt, am 26. Februar mit Bismark abschloß, verzichtete Frankreich endlich auf Elsaß und Deutsch-Lothringen (der nördliche Theil dieses Landes) mit Straßburg und Metz; dagegen blieb Belfort den Franzosen. Im Anfange des März 1871 zog das deutjche Heer, eine Genugthuung für dasselbe, durch den Triumphbogen in Paris. Eme Kriegsschuld von 5000 Millionen Franken (5 Milliarden) wurde Frankreich auferlegt (1815 nur 700 Millionen) und bis zu deren Abzahlung gewisse Theile im östlichen Frankreich, auch einige Forts um Paris besetzt gehalten. Den 10. Mai erfolgte der Definit ivfriede von Frankfurt a./ M., wohin die Verhandlungen, die anfangs in Brüssel eröffnet keinen schnellen Verlauf hatten, verlegt worden waren. Eine Grenzausgleichung fand noch statt, indem ein größerer Bezirk um Belfort, in welchem die französische Sprache herrschte, gegen einen kleinern Bezirk nordwestlich von Metz mit deutscher Bevölkerung und mit einem reichen Kohlenlager ausge.-
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