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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 8

1912 - Breslau : Hirt
8 A. Einleitende Gesamtbetrachtung. § 10-13 Ein schroffer Abfall nach S ist Sachsens Gebirgen gerneinsam. Die höchste Er- Hebung erreicht das Land im Fichtelberg mit 1213 m1, während seine tiefste Stelle mit 87 m sich im Elbtal an der Stelle befindet, roo die Elbe unser Land verläßt. § 10. Erdgeschichtlicher Aufbau des Landes. Sehr bunt ist das Bild, das uns eine geologische Karte Sachsens zeigt. Dies weist darauf hin, daß an dem erdgeschichtlichen oder geologischen Aufbau des Landes die Gesteinsbil- düngen oder Formationen fast aller der großen erdgeschichtlichen Zeiträume beteiligt sind, so daß also das Land in verschiedenen Erdperioden gewaltigen Umwälzungen unterworfen gewesen ist. Allerdings überwiegen die Gesteine der Urformation. § 11. Das älteste Fundament Sachsens bilden Glimmerschiefer2 und Phyl- lite2. Zwischen diese wurde von innen heraus der Eneis^ gepreßt. Der Gneis bildet im Erzgebirge einen ausgedehnten Urgebirgskern, der die Form eines Dreiecks besitzt, dessen Eckpunkte durch den Fichtelberg, den Schneeberg und Nossen gegeben sind. Ein großes Granulitgebiet erstreckt sich in elliptischer Form etwa von Roßwein bis Waldenburg. Diesen Urgesteinsgebieten ist an einigen Stellen (bei Zöblitz und Waldheim) Serpentin eingebettet. Zonenförmig, freilich mit manchen Unter- brechungen, werden diese großen Gneis- und Granulitgebiete von Glimmerschiefern und Phylliten umsäumt. So bestehen z. B. Keilberg und Fichtelberg aus Glimmer- schiefer. Die größte Ausbreitung erlangen die Phyllite im westlichen Vogtland. § 12. Das älteste Gestein ward in unserem Vaterlande in der Hauptsache von Tonschieferschichten überlagert. Solche treten in der Gegend von Hainichen und in der Lausitz, am mächtigsten aber im Vogtland auf. Hierher gehören auch die Grau wacken des nördlichen Sachsen, die freilich allmählich vom Wasser wieder weggewaschen sind, von deren einstiger Mächtigkeit aber als Rest der Eolm bei Oschatz und die in der Gegend zwischen Kamenz und Görlitz noch vorhandenen Grauwackenberge zeugen. Nicht selten finden sich in diesen Gebieten D iabas durch briiche4. § 13. Weit gewaltiger waren aber die Granitmassen, die aus dem Erdinnern hervorbrachen. Sie bilden mächtige Stöcke um Eibenstock und Kirchberg, kleinere bei Mittweida, Berggießhübel, Altenberg, Gottleuba, erlangen jedoch ihre größte Ausdehnung im Lausitzer Granit massiv, das zu den größten Granitgebieten Deutschlands gehört und sich etwa von Lommatzsch-Meißen bis Görlitz erstreckt. Die Strehlaer Höhen sind die nörd- lichsten Glieder dieses Massivs. Bei Meißen und im Plauenschen Grunde ist Syenit^ mit dem Granit vereinigt. Das Hervorquellen solcher mächtigen glutflüssigen Massen blieb natürlich nicht ohne Einwirkung auf die Nachbargesteine, die durch die Hitze- und Druckwirkungen manche Veränderungen erlitten. Daher sind die großen Granitmassive von ausgedehnten Ein- Wirkungszonen, sogenannten Kontakthöfen, umgeben. 1 Die später gegebenen Höhenzahlen sind stets abgerundet. 2 Glimmers chiefer besteht aus Glimmer und Quarz. Bei sehr feinem Korn nennt man das Gemenge Phyllit. 3 Gneis wie Granit bestehen aus drei Gemengteilen: Quarz, Glimmer und Feldspat. Bei schiefriger, blättriger Anordnung dieser Teile spricht man von Gneis (geschichteter Granit). Verschwindet in dem Gemenge der Glimmer, so geht der Gneis in Eranulit über. 4 Diabas wird auch Grünstein genannt. 5 Syenit besteht aus Feldspat und Hornblende.
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