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1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Muhle, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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B. Landschaftsgebiete.
§ 56, 57
2. Das Erzgebirge.
56. Gebiet. Das obere Vogtland geht nach 0 zu unmerklich in das Erzgebirge
über. Es fehlt hier also eine natürliche Grenze. Man nimmt meist willkürlich
Zwota^ und Zwickauer Mulde als Grenzflüsse an. Im 0 kann man eine
Linie vontharandt über Rabenau, Pirna, Gottleuba als Grenze ziehen, die
sich durch den erdgeschichtlichen Aufbau rechtfertigt. Somit erreicht das Erz-
gebirge in seiner Ausdehnung von No nach Swetrte Länge von ettoal25km.
Der Südfußdes Gebirges steht in der Eger- und Biela-Ebene Böhmens
und ist hier scharf begrenzt. Im N nimmt man etwa die Höhenlage von
400 m als Grenze des Erzgebirges gegen das Sächsische Bergland an.
7. Das Erzgebirge bei Elterlein. Hier— und ein ähnliches Bild zeigen weite Gebiete auf
dem Nordabhang des Erzgebirges — erweckt es gänzlich den Eindruck einer sanft gewellten Hochflächen-
landschaft. Häufig hat man nur vom Grunde der tiefeingeschnittenen Erosionstäler der Flüsse aus
den Anblick gebirgiger Verhältnisse. Die Hochfläche zeigt fast überall Felder und Wiesen.
Vor der erst spät erfolgten Festlegung der Grenzlinie zwischen Sachsen und
Böhmen, die auf der Höhe des Gebirges meist nördlich des Lammes verläuft, bildete
der unbesiedelte Kammwald lange Zeit die Grenzzone und ward meist „Böhmischer
Wald" genannt. Die alte Bezeichnung Miriquidiwald hat wohl nur die allgemeine
Bedeutung Waldgebirge gehabt und scheint kein Eigenname gewesen zu sein. Der Name
Erzgebirge ist erst seit etwa 100 Jahren gebräuchlich.
57. Oberflächengestalt. Nach N zu fällt das Erzgebirge sauftgewellt
langsam ab, während es nach der böhmischen Seite einen steilen
Absturz besitzt. Stellenweise ist der Nordabfall 10mal so lang wie der Süd-
abfall. Vom Egertale aus erscheint es daher, namentlich im östlichen Teile,
etwa bei Teplitz, als eine meist bewaldete Mauer, die hier fast 700 m hoch auf-
steigt. Von N her ruft es kaum den Eindruck eines Gebirges hervor (Bild 7).
Die eigentlichen Berge treten weit hinter den flachen Höhenrücken zurück und
sind meist sanft gewölbte kuppen auf breiter Basis.
1 D. i. die Hinabgleitende.