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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 48

1912 - Breslau : Hirt
48 B. Landschaftsgebiete. § 130—134 8 Klima. Da die Sächsische Schweiz geringe Höhenlage besitzt, so ist das Klima ziemlich mild. Häufig ist es in den Tälern kühler als auf der Hochfläche, und oft lagern nachts und morgens im Elbtal dichte Nebel, die die Schiffahrt hemmen. § 181. Bewässerung. Sandstein ist sehr porös. Daher versickert das Wasser an deroberfläche sehr schnell, und die Eb euh eiteu sind mithin sehr trocken^. Zwar tritt das oben versickerte Wasser in den Tälern hier und da wieder hervor, und die hohen Felswände sind unten meist feucht, doch führen die Bäche in den Gründen der Sächsischen Schweiz oft kein Wasser. Nur die aus dem benachbarten Granit- oder Erzgebirgsgebiet stammenden Wasser- läufe, wie Kirnitzsch und Gottleuba, oder auch die vom Fuße des Schnee- bergs aus ausgedehntem Waldgebiet kommende Biela trocknen nicht aus. In den Bächen leben Forellen. Auch werden die Mündungen der kleinen Flüsse, wie der aus Polenz2 und Sebnitz3 entstehende Lachsbach, gern von Lachsen auf- gesucht, soweit die Wasser noch klar und ungetrübt sind. Jedoch ist der Lachs- und Aal- fang, wie überhaupt der Fischfang, in der Elbe stark zurückgegangen. § 132. Pflanzenkleid und Anbau. Der durchlässige Saudsteiubodeu ist kein günstiger Ackerboden. Die Ebenheiten sind nur im N, wo sich eine Lehmdecke findet, für den Ackerbau geeignet. Oft vermögen allein Kiefer und Heide fortzukommen. In den feuchten Gründen gedeihen Farne und Moose, auch Fichten und Tannen. Der feuchtere Basaltboden, z. B. am Winterberg, trägt Buchenwald. Überhaupt ist die Sächsische Schweiz ein wald- reiches Gebiet, das besonders in den der Elbe abgelegeneren Gegenden zufolge der schweren Zugänglichkeit auch noch wildreich ist. In der Wehlener Gegend findet sich etwas Hopfenbau. Früher stand in Lohmen die Merinoschafzucht in Blüte, ist aber längst eingegangen. § 133. Industrie und Handel. Umfängliche Steinbrüche liefern der Industrie den Sandstein. Die anfänglich leuchtend gelbe Farbe des frisch gebrochenen Sandsteins geht durch Verwitterung rasch in Bleigrau über. Die größten Brüche sind im Elbtale bei Postel- witz und bei Pirna, ferner im Eottleubatale (Bau- und Bildhauermaterial) und im Wesenitzgrund (Mühlsteine). Freilich ist durch die verminderte Nachfrage der Betrieb nicht mehr so rege wie früher. Die Brüche bevorzugen das Elbtal wegen der billigeren Verfrachtung auf dem Strome. Da die Steinbruchsbetriebe natürlich der landwirtschaftlichen Schönheit stark Ab- bruch tun, so hat der Staat mehrfach Gebiete, wie z. B. an der Bastei, vor der Zer- störung geschützt. § 134. Mit Flößen meist aus Böhmen auf der Elbe herangeführtes Holz wird in Schneidemühlen, großen Sägewerken und Holzstoffabriken, z. B. bei Königstein und Pirna, weiter verarbeitet. Schiffbau wird bei Schau- dau und Königstein betrieben, Ankerschmieden finden sich in Postelwitz und Schandau. Daß sich die Bevölkerung vielfach dem Schifferberuf widmet, beweist auch die Schifferschule in Schandau. Von Sebnitz ans hat sich die freilich ganz bodenfremde Fabrikation künstlicher Blätter und Blumen, meist Heimarbeit, auf viele Orte der Nachbarschaft, z. B. auf Neustadt, Stolpeu und Hohnstein ausgebreitet. Sebnitz besitzt eine Blumenfach- schule. 1 Um auf dem Königstein Wasser zu haben, hat man einen fast 200 m tiefen Brunnen anlegen müssen. — 2 £). i. Bach in der Ebene. — 3 I). i. Froschbach.
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