1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Muhle, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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B. Landschaftsgebiete.
§ 141. 142
141. Nahe der sächsisch-böhmischen Grenze ist unterhalb Tetschen—bodenbach der Elb-
umschlagplatz Lande zu großer Bedentnng für den Frachtverkehr geworden. Wich-
tiger aber ist der Eröbaer Hafen bei Riesa (Bild 33), der Umschlagplatz für die von
Hamburg auf der Elbe nach Sachsen eingeführten Waren*. Dn König-Albert-Hafen
bei Dresden, der größte Elbhafen Sachsens, dient dem sehr umfänglichen Güter-
verkehr der Residenz-. Auch sind mehrere Winterhäfen vorhanden, in denen die
Fahrzeuge bei Eisgang und bei Hochfluten Sicherung finden.
33. Kran am Kai des Elbumschlagplatzes Gröba bei Riesa. Wir blicken auf den Hafen,
in den die Mündung des Ueinen Flusses Döllnitz umgewandelt ist. Eben werden mittels des fahrbaren
Kranes Waren, die in den großen durch Schleppdampfer gezogenen Frachtkähnen elbaufwärts gebracht
wurden, vom Schiff in die Hafenbahn verladen, die nun die Güter ihrem Bestimmungsorte zuführt
(Leipzig, Chemnitz). Die Bahnfracht für Getreide ist annähernd doppelt, die für Steine dreimal und
für Holz gar fünfmal so hoch wie die Fracht auf dem Wasserwege.
142. Zusammenfassung. Die Sächsische Schweiz gehört zu den Zierden der
deutschen Mittelgebirge. Aus weitem Ivaldgebiet ragen die grauen Hels-
wände auf, überall bieten die steil abfallenden Helsvorfprünge prächtige Hern-
sichten, oft schmückt gelber Ginster oder im Spätsommer blühende Beide die
Bänge, enge kühle Gründe, geheimnisvolle Schluchten erschließen sich, und das
Silberband der Llbe durchzieht in tiefem, vielgewundenem, oft engem u.ale
die Landschaft, selbst belebt mit vielen Fahrzeugen, begleitet vom Schienen-
weg, auf dem die Schnellzüge des Durchgangsverkehrs und lange Güterzüge
unaufhörlich dahinrollen. fehlen auch die Ruinen und Burgen, so übertrifft
doch die Elblandschaft vielfach die Rheingegend durch ihre Lieblichkeit, und
die Sächsische Schweiz hat einen außerordentlich starken fremden- und Tou-
ristenverkehr.
1 Hier werden jährlich allein gegen 200 000 t Getreide und Mehl und gegen 100 000 t
Baumwolle umgeschlagen.
2 1908 kamen auf der Elbe in Dresden 700 000 t Güter (einschließlich Floszholz) an,
und 123 000 t gingen ab.