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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 60

1912 - Breslau : Hirt
60 B. Landschaftsgebiete. § 156—160 § 156. Besiedlung. Schon frühzeitig ward der Elbtalkessel besiedelt, und bereits zur Sorbenzeit wohnte hier eine verhältnismäßig dichte Bevölkerung. Die Deutschen schoben sich später zwischen diese Sorbenniederlassungen ein, so daß in der Elbgegend deutsche und slawische Gründungen eng beieinander liegen. Nachdem im Jahre 928 König Heinrich I. die Burg Meißen ^ gegründet hatte, nahmen die Deutschen bald Besitz von dieser Gegend. Ilm das 12. Jahrhundert entstand auch die Stadt Dresden links der Elbe, gegenüber der Fischersiedlung Dresden2, die schon früher angelegt worden war. K 157. Heute zeigt die Volksdichte im Elbgebiete große Unterschiede. Während die Heideroaldgegenden rechts des Stromes sehr dünn besiedelt sind, die Höhen links der Elbe auch keine sehr dichte Bevölkerung aufweisen, hat der Elbtalkessel eine sehr große Volksdichte, die ihren Höhepunkt in Dresden mit seinem umliegenden Industriegebiet erreicht. K 158. In herrlicher Lage inmitten des Elbtalkessels erhebt sich die Residenzstadt Sachsens, das prächtige, vornehme Dresden mit mehr als \ Mill. E. (Bild 39). Als „Elb-Florenz" bezeichnet man treffend diese „Stadt der Kunst, des Luaots und des heiteren Lebensgenusses". Fünf Brücken verbinden die rechts des Stromes gelegene Neustadt mit der Altstadt auf dem linken Ufer. Dresden weist eine große Zahl Herr- licher Bauten (Königliches Schloß, Zwinger [Bild 40], Katholische Hofkirche, Frauen- kirche, Rathaus [Bild 41], Brühlsche Terrasse, Landtagsgebäude, Hoftheater) und Denkmäler sowie reiche Kunstsammlungen (Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe) auf. Es ist Sitz einer Kunstakademie, einer Hochschule für Musik, der Technischen und Tier- ärztlichen Hochschule sowie der Landeswetterwarte. Großartige Kasernenbauten besitzt die Albertstadt. Reicher gärtnerischer Schmuck und prächtige Anlagen (Großer Garten) verleihen Sachsens Residenz ein sehr freundliches Gepräge. § 150. Umkränzt wird die Stadt von dem „Dresden der Arbeit", zahlreichen, meist ein- verleibten Vororten, deren Jndustriestätten zu den größten und vielseitigsten Deutsch- lands gehören. Das Gelände elbaufwärts bis Pillnitz^, abwärts die Lößnitz bis Kötzschenbroda stellt eine ununterbrochene Reihe reizend gelegener Villenorte dar, die mit der Residenz durch elektrische Straßenbahnen in engster Verbindung stehen. Vom prächtigen, flach gelegenen Blasewitz führt eine große eiserne Hängebrücke zu dem freundlich an denhängen sich hinziehenden L o schw i tz hinüber, und Berg- und Schwebebahn streben zu der Höhe empor (Bild 42 und 43), wo.der weithin bekannte Kurort Weißerhirsch sich am Rande der ausgedehnten Heidewaldungen erstreckt, die eine kostbare Erholungs- statte in unmittelbarer Nähe der Großstadt abgeben. Daher sind auch die Orte Klotzsche^ und Langebrück am Rande der Dresdner Heide als Villenorte rasch aufgeblüht. Vor- nehm grüßen die Albrechtsschlösser zum Strome herunter, und die in das Grün der prächtigen Landschaft überall eingestreuten Villen von Wachwitz, Hosterwitz sowie das Königliche Schloß von Pillnitz gewähren vom Elbdampfer aus ein überaus an- mutiges Bild. Viele Aussichtspunkte der Höhe bieten einen prächtigen Blick dar. Alle diese Reize und Anziehungspunkte haben Sachsens Hauptstadt einen äußerst regen Fremdenbesuch und -verkehr gebracht. $ 160. Wie Pirna (20000 E.) mit dem Schloß Sonnenstein^ und dem gegen- überliegenden Copitz (Bild 44) den Eingang in den Elbtalkessel an der 1 D. i. Grenzheim. 2 D. i. Waldleute. — ^ D. i. Sägemühlstelle. 4 D. i. Dorf auf einer Rodung. 5 Die einstige Burg ist zu einer umfänglichen Irrenanstalt erweitert worden.
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