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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 84

1912 - Breslau : Hirt
84 C. Überblick über das ganze Land. § 237—240 4. Wirtschaftliches, a) Bodenbenutzung. § 237. In Sachsen entfallen von den 15 000 qkm des Bodens 70% auf Acker- und Gartenlands Wiesen und Weiden, 25% auf Wald und 5% auf Ödland, bebaute Flächen, Straßen usw. K 238. Landwirtschaft. Mehr als zwei Drittel des Bodeus des Königreichs Sachsen werden landwirtschaftlich ausgenutzt. Einen genaueren Einblick in diese Verhältnisse gewähren die Angaben für 1909: Bebaute Flächen Sachsens in qkm. j Weizen Roggen Gerste Safer Kar- toffeln Rüben Klee Wiesen Kreishauptmannschaft Bautzen....... 78 394 42 271 195 48 148 324 Kreishauptmannschaft Dresden...... , 159 628 51 557 369 85 399 444 Kreishauptmannschaft Leipzig....... 252 591 98 589 381 141 259 329 Kreishauptmannschaft Chemnitz...... 33 236 18 288 158 27 176 231 Kreishauptmannschaft Zwickau....... 39 253 52 235 179 25 129 375 Königreich Sachsen . . . . 552 2192 261 1949 1264 326 1921 1703 Es gab insgesamt 176009 landwirtschaftliche Betriebe, die 12809 qkm Bodenfläche umfaßten und 452999 Personen beschäftigten. Der Wert der jährlich geernteten Feldfrüchte, worunter allein gegen 2 Millionen Tonnen .Kartoffeln sind, mag etwa 129 Millionen Mark betragen. Trotzdem ist das dicht bevölkerte Sachsen doch noch auf die Einfuhr angewiesen. Nur Kartoffeln können ausgeführt werden. § 239. Das günstigste Ackerland Sachsens ist der Lößboden, der sich in der Lom- matzscher und Leipziger Pflege sowie in der Lausitz in der Gegend des Klosters Marien- stern findet, während der Heidesandboden des nordöstlichen Gebiets die geringsten Erträge liefert. Freilich hat der Landmann durch künstliche Düngung auch den mageren Boden vieler Gegenden verbessert und für anspruchsvollere Pflanzen brauchbar gemacht^. In Möckern bei Leipzig befindet sich eine landwirtschaftliche Versuchsstation. § 240. Als Handelsgewächse kommen für Sachsen in Betracht neben Raps und Zuckerrüben vor allem Zwiebeln in der Gegend von Borna und Erzeug- nisse der Gartenkultur, wie der Spargel der Lößnitz, ferner Obst. Der Obst- bau des Landes ist recht beträchtlich. Es gibt gegen 9 Millionen Obstbäume in Sachsen, eine bedeutend höhere Zahl als früher. Die Pyramidenpappeln der Landstraßen sind fast ganz verschwunden und durch Obstbäume ersetzt; auch auf Wiesen, stellenweise sogar auf Feldern pflanzt man Obst- bäume, wobei allerdings meist durch erhöhte Düngung nachgeholfen werden muß. Das meiste und beste Obst liefert die Lößnitz, überhaupt die Dresdner Gegend. Trotz des umfangreichen Obstbaues werden doch noch viel Apfel aus Nordamerika und auf der Elbe Pflaumen aus Böhmen eingeführt. Der Wein gedeiht in Sachsen an den geschützten Gehängen des Elbtalkessels. Die Weinberge bedecken etwa noch 2£ qkm. 1 Nicht weniger als 1 Million Zentner Kali allein wird jährlich in der Landwirtschaft verbraucht.
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